Seenotrettung nicht nur für Weiße

Matthias Monroy zu Privilegien bei Rettungseinsätzen

Ein Frontex-Flugzeug schaut Hunderten Menschen vor Pylos beim Ertrinken zu.
Ein Frontex-Flugzeug schaut Hunderten Menschen vor Pylos beim Ertrinken zu.

Mehr als eine Million Euro haben die begüterten Passagiere des Tauchboots »Titan« zusammen bezahlt, um für ein paar Stunden Fotos vom Wrack der »Titanic« machen zu können. Dafür könnte ein Rettungsschiff für Geflüchtete im Mittelmeer auf Mission geschickt werden. 1500 Menschen sollen beim Untergang der »Titanic« gestorben sein, vielleicht ebenso viele fanden dieses Jahr im Mittelmeer den Tod. Warum taucht kein U-Boot auf den 5000 Meter tiefen Grund des Calypsotiefs, wo vermutlich mehr als 500 im Bootsrumpf eingeklemmte Menschen kürzlich vor den Peleponnes versunken sind – und dabei von der griechischen Küstenwache und einem Frontex-Flugzeug beobachtet wurden?

Die Sozialen Medien sind derzeit voll von derartigen Vergleichen – zu recht. Alle Menschen in Seenot müssen gerettet werden, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder der Frage, ob sie ihre Situation selbst verschuldet haben. Daran erinnert die Rettungsorganisation Sea-Watch regelmäßig und zuletzt am Donnerstag anlässlich des verschollenen Tauchbootes.

Eine staatliche Seenotrettung im Mittelmeer ist längst überfällig. Aus einer Reichensteuer könnte die bequem finanziert werden.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -