Mit der Klimakrise leben

Brandenburg Kabinett beschließt Maßnahmen zur Anpassung an Hitze und Trockenheit

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 3 Min.

»In Brandenburg ist die Klimakrise längst angekommen. Das zeigen die wissenschaftlichen Daten und Fakten des Deutschen Wetterdienstes eindrücklich«, sagte die Landtagsabgeordnete Ricarda Budke (Grüne) am Mittwoch. Der Umweltausschuss des Landtags hatte das Meteorologische Observatorium des Wetterdienstes und das Wettermuseum in Lindenberg besucht. »Wetterextreme wie Hitzeperioden und Starkregenereignisse werden weiter zunehmen. Das verändert unser Leben, die Wirtschaft und unseren Alltag«, erklärte Budke. Da sei es gut, dass am Dienstag das Kabinett einen umfassenden Maßnahmenplan zur Klimaanpassung verabschiedet habe.

»Unabhängig davon müssen wir im Klimaschutz vorankommen. Wir können uns den Veränderungen nur anpassen, wenn wir die Erderhitzung auf ein erträgliches Maß begrenzen. Hier ist die 1,5-Grad-Zielmarke des Pariser Klimaschutzabkommens maßgeblich«, meinte Budke.

Zur beschlossenen Klimaanpassungsstrategie selbst konnte der Abgeordnete Thomas Domres (Linke) am Nachmittag noch nichts sagen. Denn bis 9.30 Uhr am Mittwochmorgen, als er nach Lindenberg abreiste, war diese Strategie nicht bei ihm eingegangen. Diese Informationspolitik der Regierung machte den Oppositionspolitiker sauer. Er nannte das eine »schräge Vorgehensweise«. Prinzipiell sei »unstrittig«, dass es Maßnahmen zur Anpassung an die Klimakrise brauche. Die müssten dann aber auch finanziert werden. Die Erfahrung von Domres mit der rot-schwarz-grünen Koalition ist aber, dass diese schön beschriebene Papiere liefere, aber mit der Umsetzung hapere es dann.

Die brandenburgische Klimaanpassungsstrategie umfasst zwölf Handlungsfelder mit rund 200 konkreten Maßnahmen für den Zeitraum bis 2027. So plant das Infrastrukturministerium, in Städten die Begrünung und das Entsiegeln von Flächen zu unterstützen. Bushaltestellen sollen Dächer erhalten, die den Wartenden Schatten spenden.

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»Brandenburg ist bereits jetzt im deutschlandweiten Vergleich überdurchschnittlich von den klimatischen Veränderungen betroffen und ein bundesweiter Hotspot für weiter zunehmende Trockenheit und Hitze«, erklärte Umweltminister Axel Vogel (Grüne) am Dienstag. »Das merken Wälder, Seen, Landwirtschaft und Natur – aber auch Menschen – von Jahr zu Jahr mehr.« Vorhergesagt sei, »dass sich dieser Trend noch verstärken wird und künftig mit längeren und heißeren Trockenphasen zu rechnen ist«. Ebenso übrigens mit extremen Wetterereignissen wie Orkane, Tornados und Starkregen.

»Bei erfolgreichem Klimaschutz kann der Klimawandel auf ein Maß begrenzt werden, auf das sich Wirtschaft, Gesellschaft und Naturhaushalt noch einstellen können«, führte Axel Vogel aus. Das Land Brandenburg wolle bis spätestens 2045 klimaneutral sein. »Doch selbst ein erfolgreicher Klimaschutz wird negative Folgen des Klimawandels nicht komplett vermeiden können. Eine rechtzeitige Anpassung an diese Veränderung kann das Risiko klimatisch bedingter Schäden und volkswirtschaftlicher Kosten deutlich reduzieren«, ist Vogel überzeugt. Die Anpassungsstrategie mache Brandenburg »klimafester«.

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