Unterlassene Hilfeleistung

Ulrike Wagener über das Lagebild häusliche Gewalt

  • Ulrike Wagener
  • Lesedauer: 1 Min.
Plakat am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen in Stuttgart (Archivbild).
Plakat am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen in Stuttgart (Archivbild).

Die Kernpunkte sind seit Langem bekannt: Häusliche Gewalt ist Alltag in Deutschland, die Gewalt geht überwiegend von Männern aus und sehr oft von Ex-Partnern. Politiker*innen und Polizeichefs beten Jahr für Jahr herunter, dass es sich dabei um ein »gesamtgesellschaftliches Problem« handelt und die Schuld bei den Tätern liege. Trotzdem bleibt die Verantwortung bei den Betroffenen. Sie müssen zur Polizei gehen, sich mit Jugendämtern und Gerichten herumschlagen.

Allzu oft nehmen Beamte die Betroffenen nicht ernst, Familiengerichte verpflichten Frauen, dem gewalttätigen Vater Umgang zum gemeinsamen Kind zu gewähren und gefährden sie damit wissentlich. Von der UN-Sonderberichterstatterin wurde dies zuletzt richtig als Menschenrechtsverletzung benannt.

Ja, es braucht Hilfetelefone, Beratungsstellen und Zufluchtswohnungen. Doch vor allem braucht es ein Ende dieser Kollaboration von »Staatsdienern« mit den Tätern. Denn solange Gewalttäter gefeierte Musikstars und Komiker sind, solange Jugendamtmitarbeiter*innen schlagende und terrorisierende Väter schützen und unterstützen, wird es kein Ende der Gewalt geben.

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