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Debatte über Berliner Freibäder: Die CDU braucht eine Abkühlung
Die Diskussion über die Berliner Freibäder ist absurd – Kommentar
Stauen – so nennt man den ausgetüftelten Vorgang, bei dem mehrere Kinder und Jugendliche an mehreren Stellen einer Rutsche den Ablauf des Wassers durch geschickten Körpereinsatz blockieren, um dann mit hoher Geschwindigkeit herausgespült zu werden. In Kinderjahren hat auch der Autor dieser Zeilen in den Sommerferien seine Stau-Technik perfektioniert. Die Konsequenzen reichten vom Tages- bis zum Saisonverbot, über das man sich, dank der ungesicherten Außengrenzen des Freibads, ganz gut hinwegsetzen konnte.
Ausweiskontrolle, Videoüberwachung, höhere Zäune und Bestreifung durch den Sicherheitsdienst: In Berlin ist jetzt Schluss mit lustig. CDU-Rechtsaußen fordern bereits Schnellverfahren. Ja, das, was sich in einigen Bädern zugetragen hat, geht über den unsachgemäßen Gebrauch von Rutschanlagen hinaus. Wenn Mitarbeiter und andere Gäste attackiert werden, ist das nicht zu tolerieren.
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Es sind zwar einige wenige »Mehrfachtäter«, die Debatte ist aber – wie alle Sommer wieder – in rassistisches Fahrwasser abgeglitten. Wer von »Machos, die zugewandert sind«, spricht, macht es sich zu einfach. Welch Wunder, dass in einem migrantischen Kiez die Jugendlichen, die randalieren, auch migrantisch sind. Bei uns in der ostdeutschen Provinz eigneten sich die Nachnamen der mit Hausverbot bestraften Übeltäter nicht zur Skandalisierung.
Statt nun alle repressiven Geschütze aufzufahren, sollte man es mit milderen Mitteln probieren und verstärkt Sozialarbeiter in die Freibäder schicken. Wenn in Neukölln und Kreuzberg ein großer Teil der Halbstarken nicht in den Sommerurlaub fahren kann, dann staut es sich eben gerade in diesen Bädern. Eine Begrenzung der Besucherzahl kann Abhilfe schaffen. Wer nicht ins Bad kommt, macht dann aber vielleicht am nächsten Badesee Stress. Private Pools haben diese Kids nicht, und von den CDU-Wählern aus Grunewald war nun auch noch keine Bereitschaft zu erkennen, ihr kühles Nass mit anderen zu teilen.
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