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Voll Stoff Wasserstoff
Die erweiterte Strategie der Bundesregierung öffnet gefährliche Türen
Wenn von Wasserstoff die Rede ist, werden selbst Politiker – insbesondere, aber nicht nur – der FDP, die Klimaschutz und Energiewende sonst kaum umtreiben, plötzlich ganz hibbelig. Den alten Industriesektoren verspricht der Energieträger neue Perspektiven, es winken gewaltige Geschäfte in einem dank staatlicher Förderung stark wachsenden Markt, und auch Innovationen stehen hoch im Kurs. Die nationale Wasserstoffstrategie stellt dafür die Weichen.
Die jetzt überarbeitete Version ist ein typisches Ampel-Ding, das es allen beteiligten Ministerien und Parteien recht zu machen versucht. Zwar sind Klimaneutralität mittels grünem Wasserstoff, die Beschränkung auf wenige Einsatzbereiche, wo der Energieträger alternativlos ist, fairer Handel und sozial-ökologische Ziele beim Import gute Vorgaben. Doch wenn es hart auf hart kommt und die deutsche Industrie beim globalen Run ins Hintertreffen zu geraten droht, könnten die hehren Ziele schnell auf der Strecke bleiben. Dafür öffnet die überarbeitete Strategie jede Menge Möglichkeiten. Es geht hier nicht um den effizienten Einsatz eines knappen Guts, sondern ganz zur Freude der FDP lautet das Motto: Voll Stoff Wasserstoff.
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