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Passagierzahl am Flughafen BER gestiegen
2,2 Millionen Menschen starteten oder landeten im August in Schönefeld – 300.000 mehr als vor einem Jahr
»It works« (es funktioniert), sagt Flughafenchefin Aletta von Massenbach. Allerdings drängen die Einzelheiten der Situation am Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld eher die Schlussfolgerung auf: It works not so richtig.
In den Sommerferien sind etwa 3,5 Millionen Passagiere auf dem Flughafen gestartet oder gelandet. Damit sei das Niveau von 2019 erreicht worden, versichert von Massenbach. »Aber damals lag es sehr niedrig.« In den Corona-Jahren 2020 und 2021 sei der Flugverkehr auf dem gesamten europäischen Kontinent um 75 bis 90 Prozent eingebrochen. Während sich aber überall in Europa die Lage im Großen und Ganzen normalisiert habe, liege der Flugverkehr in Deutschland bei gerade einmal 75 Prozent des Vor-Corona-Standes. An innerdeutschen Flügen finden »aus vielerlei Gründen« gerade einmal 40 Prozent der Flüge statt, die es vor der Corona-Pandemie gegeben hat. Hier komme man »nicht richtig hoch«, sagt die Managerin. »Beim Erholen hinkt Deutschland hinterher.«
Gebaut wurde der Airport mit dem Ziel, »die Region an die Welt anzuschließen«, erläuterte von Massenbach. Die »sehr symbolträchtige« Verbindung Schönefeld–Washington sei wieder eingerichtet. Auch stehen die Anbindungen an Paris, London oder Istanbul fest im Programm – nicht jedoch Flüge in Metropolen wie Mailand, Manchester oder Barcelona. »Das Luftverkehrsabkommen limitiert einzelne Destinationen.« Laut Flughafenchefin muss ein Airport »den
Fluggesellschaften passen«. Die Fluggäste scheinen da zweitrangig zu sein. Eine sehr interessante Frage wird künftig sein, ob es noch ausreichend Piloten gibt. Auch Verzögerungen beim Bau neuer Flugzeuge könnten ein Thema werden.
Offenbar senkt die Beschränkung bei den Flugzielen die Attraktivität des Flughafens BER. Miloš Stefanovic, Vorsitzender des Wirtschaftsforums Brandenburg, weist darauf hin, dass tatsächliche oder potenzielle Geschäftspartner sich sehr schwer tun mit komplizierten Flugverbindungen. »Sie sagen, wir fliegen nirgendwo hin, wo man umsteigen muss.«
Mit Blick auf die Anbsiedlung der Tesla-Autofabrik unweit des Hauptstadtflughafens sprach Aletta von Massenbach von einer »phänomenalen Entwicklung«. Die »Geschichte« habe sich gedreht. Ursprünglich sollte der neue Hauptstadtflughafen BER im Jahr 2011 in Betrieb gehen. Tatsächlich geschah dies aber angesichts einer Pannenserie erst im Oktober 2020. Aber die jahrelange Verzögerung habe nichts daran geändert, dass »viele an den Standort geglaubt« haben, sagt von Massenbach. Nun könne man beträchtliche Areale im Weichbild des Flughafens entwickeln, freut sie sich und schildert ausgiebig, wie wohl sie sich in ihrer Arbeit fühle. Mit rund 20 000 Beschäftigten am Standort habe er immer noch »mehr als Tesla«. Am Gebäude des einstigen DDR-Zentralflughafens Schönefeld lobt sie die »großartige Lage« in Bahnhofsnähe. Für die Entwicklung an diesem Standort sei eine Ausschreibung in Vorbereitung. Allerdings gibt es dort einen »schwierigen Nachbarn« – den Regierungsflughafen.
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