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Wärmepumpe auch im Altbau zweckmäßig?
Staatliche Förderung von bis zu 40 Prozent
Wärmepumpen gewinnen ihre Wärme aus der Umwelt: aus der Luft, dem Boden oder dem Grundwasser. Diese Umweltwärme kostet nichts. Damit einher geht, dass Wärmepumpen Niedrigtemperaturheizungen sind, die die Heizflächen im Haus nur auf 35 bis 55 Grad Celsius erwärmen. Mit größeren Heizflächen kann die Wärmepumpe somit sparsamer heizen.
Ute Urban, Expertin der Energieberatung der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt, betont: »Heizkörper in Altbauten sind oft überdimensioniert. Wurden Gebäude nachträglich mit Dämmung und neuen Fenstern versehen, brauchen die Heizflächen meist geringere Vorlauftemperaturen.« Damit ist natürlich auch der Weg zur Wärmepumpe im Altbau einfacher: Abhängig vom jeweiligen Gebäude sollte nach dem Optimum von größeren Heizflächen und besserer Dämmung gesucht werden. Dabei helfen Energieberater.
Die Expertin Ute Urban rät zum Praxistest: An einem kalten Wintertag werden die Vorlauftemperatur der vorhandenen Heizung auf 55 Grad begrenzt und alle Heizkörperthermostate auf »3« gestellt. Wird es dann in allen Räumen warm, ist der Einbau einer Wärmepumpe möglich. Bleiben einzelne Räume zu kühl, sollten dort die Heizkörper durch größere ersetzt werden, um die Wärmepumpe zu ermöglichen. Bleiben die Temperaturen in allen Räumen zu niedrig, wird es ohne zusätzliche Dämmung an der Gebäudehülle keinen wirtschaftlichen Wärmepumpenbetrieb geben.
Die Ausgaben für eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus inklusive Installation liegen zwischen 20 000 und 50 000 Euro. Das liegt deutlich über dem Preis der fossilen Alternativen, die aktuell noch eingebaut werden dürfen. Entscheidend sind aber die Betriebskosten der nächsten 15 bis 20 Jahre. Ob das Heizen mit einer Wärmepumpe am Ende günstiger ist als mit einer Öl- oder Gasheizung, hängt einerseits von der Effizienz der Wärmepumpe ab, andererseits von der Kostenschere zwischen Strompreis und zum Beispiel Gas-, Öl- oder dem Pelletpreis. Für die Lebensdauer der Heizung können diese Kosten nicht exakt prognostiziert werden. Zu vermuten ist aber, dass mehr Wind- und Solarstrom weiterhin den Strompreis drücken und die beschlossenen Steigerungen der CO2-Abgabe die fossilen Energien weiter verteuern.
Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe sind höher als die für die Gasheizung mit Brennwerttechnik. Da die Umstellung auf Wärmepumpen jedoch ein wichtiger Bestandteil der von der Politik angestrebten Wärmewende ist, werden diese aktuell mit bis zu 40 Prozent vom staatlich gefördert. Neben den Investitionskosten ist die Jahresarbeitszahl (JAZ) ein wichtiges Kriterium für die Wärmepumpe. Sie beschreibt die Effizienz einer Wärmepumpe. Sie bemisst das Verhältnis des benötigten Stroms zur erzeugten Wärme. Eine JAZ von 3 bedeutet, dass mit einer Kilowattstunde Strom drei Kilowattstunden Wärme erzeugt werden können. Im Altbau sollte mindestens eine Jahresarbeitszahl 3 erreicht werden.
Es sind Änderungen am Gebäudeenergiegesetz vorgesehen. Dabei soll auch die staatliche Förderung für den Kauf klimafreundlicher Heizungen neu ausgerichtet und verbessert werden. Diskutiert wird über zusätzliche einkommensabhängige Fördersätze und für einen vorgezogenen Heizungstausch. Wärmepumpen sind deutlich klimaschonender als Gasheizungen. Die Wärmepumpe nutzt Umweltwärme und braucht nur ein Drittel Strom (JAZ 3) und senkt die CO2-Emission um 30 Prozent. VZSA/nd
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