Berg-Karabach: Druck auf Aserbaidschan ist notwendig

Aus Berg-Karabach setzt eine Massenflucht ein

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 1 Min.
Armenische Flüchtlinge aus Berg-Karabach in einem Auffanglager in der Stadt Goris, Armenien
Armenische Flüchtlinge aus Berg-Karabach in einem Auffanglager in der Stadt Goris, Armenien

Die Armenier, die in Karabach gelebt haben, fliehen zu Tausenden aus dem von Aserbaidschan zurückeroberten Gebiet. In wenigen Tagen könnten auch die letzten das Land verlassen und in Armenien Schutz gesucht haben. Niemand soll dann sagen, er habe das nicht ahnen können. Aserbaidschan spricht heuchlerisch von »freiwilliger« Ausreise, auch Russland will nichts wissen von Gründen für die Flucht. Im Internet kursieren Videos, die Akte der Einschüchterung durch aserbaidschanische Soldaten zeigen. Wer flieht da freiwillig?

Ohne externen Druck auf die aserbaidschanische Regierung ist das Zusammenleben von Armeniern und Aserbaidschanern auf Generationen unmöglich. Eine UN-Beobachtermission wäre notwendig, aber damit Baku diese akzeptiert, reichen harte Töne nicht aus: Konsequenzen müssen angedroht werden. Russland und die Türkei müssen mit ins Boot, um den aserbaidschanischen Machthaber Ilham Alijew, der siegestrunken nach seinem militärischen Erfolg die Bedingungen diktiert, zur Vernunft zu bringen. Sonst drohen eine humanitäre Katastrophe im überforderten Armenien und eine monoethnische Zukunft im Südkaukasus.

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