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Reparatur muss Standard werden
Louisa Theresa Braun über die Forderung nach einem bundesweiten Reparaturbonus
Neulich wollte ich eine kaputte Armbanduhr reparieren lassen. Der Juwelier riet mir davon ab, ich solle lieber eine neue Uhr kaufen, denn das sei günstiger. Was er nicht sagte: Für den Abbau von Silber, das in der Uhr steckt, werden in den Herkunftsstaaten, meist in Südamerika, viele Gewässer mit Chemikalien und Schwermetallen verunreinigt. Dabei sterben aufgrund lebensgefährlicher Arbeitsbedingungen in den Silberstollen immer wieder Bergarbeiter*innen. Die Verarbeitung und der Transport verursachen große Mengen an Treibhausgasen.
Einfach eine neue Uhr zu kaufen, bedeutet also auch, Umweltverschmutzung und Menschenrechtsverletzungen in Kauf zu nehmen. Es kann nicht sein, dass das günstiger ist als eine Reparatur. Ein entsprechender Bonus und die Möglichkeit, Ersatzteile günstig zu erwerben, sind daher längst überfällig. Für die Finanzierung sollte man die Hersteller verpflichten, die schließlich oft genug Geschäfte damit gemacht haben, irreparable Geräte statt Ersatzteile zu verkaufen. Das wäre der beste Anreiz, um haltbarere Geräte auf den Markt zu bringen – die dann gerne auch teurer sein dürfen als eine Reparatur.
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