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Nahostkonflikt an der Schule: Umstrittener Post von Ferat Koçak
Ein Social-Media-Beitrag des Linke-Politikers Ferat Koçak sorgt für Diskussion. Es gibt Vorwürfe von Falschinformationen.
Ein Beitrag des Linke-Politikers Ferat Koçak hat in den sozialen Medien für Unruhe gesorgt. Am Mittwochmorgen postete Koçak das Bild eines Arbeitsblattes, das an einer Schule in Kreuzberg verteilt worden sein soll. Darin sollten sich Schüler*innen zum Nahost-Konflikt positionieren und begründen, ob sie den Krieg zwischen der Hamas und Israel für gerechtfertigt halten. Zu den Fragen, die die Schüler*innen beantworten sollten, gehörte etwa, ob sie das Töten israelischer Bürger für »okay« halten und ob sie sich an antiisraelischen Demonstrationen beteiligen würden.
Wie Koçak bei X (Twitter) öffentlich bekannt gab, soll das Arbeitspapier an einer sechsten Klasse der Schule verwendet worden sein. Eine Schülerin habe es an die Eltern weitergegeben, diese hätten sich an Koçak gewandt. Laut Koçak stammen die Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen. »Wenn Kindern so etwas vorgelegt wird, müssen Verantwortliche angesprochen und ein öffentlicher Umgang gefunden werden«, begründet Koçak im Gespräch mit »nd« sein Handeln.
Doch nur wenige Stunden nachdem Koçaks Beitrag in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde, dementierte die Schule, dass dieses Arbeitsblatt verwendet worden sei. Die Senatsverwaltung für Bildung bestätigte, dass der in dem Beitrag hergestellte Bezug zu der genannten Schule falsch sei. »Das Arbeitsblatt entspricht nicht den Standards der Schule«, sagt ein Sprecher gegenüber »nd«. Dass Koçak das Papier verbreitet und die Schule beschuldigt habe, bezeichnet der Sprecher als »unverantwortlich«.
Auch in den Kommentaren zu Koçaks Beitrag äußerten sich Nutzer*innen empört und beschuldigen den Politiker, Fake News verbreitet zu haben. Koçak selbst aktualisierte seinen Post bei X, nachdem die Schule sich geäußert hatte. Der Linke-Politiker bekräftigt gegenüber »nd« jedoch, dass er die Information aus mehreren Quellen erhalten habe, die er für zuverlässig halte. Er prüfe nun, von welcher Schule das Arbeitsblatt tatsächlich stammen soll.
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel kursieren in sozialen Netzwerken wie Tiktok, Instagram und X viele Falschinformationen über den Konflikt. Medienberichten zufolge handelt es sich oft um Meldungen oder Videos, die angebliche Kampfhandlungen vor Ort zeigen, tatsächlich jedoch nichts mit der Situation zu tun haben oder schon älter sind. Zugleich beobachten Expert*innen, dass antimuslimischer Rassismus seit Ausbruch des Konflikts an Berliner Schulen zugenommen hat. Die Senatsverwaltung für Bildung bestätigte öffentlich, dass Schulen das Verbreiten propalästinensischer Symbole verbieten dürfen, wie etwa das Tragen der Kufiya oder das Zeigen von Symbolen in den palästinensischen Nationalfarben.
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