Nahost-Debatte in Deutschland: Die Tränen des Merz

Konservative instrumentalisieren den Gaza-Krieg zunehmend für die eigenen Zwecke, meint Pauline Jäckels

Seit Beginn der terroristischen Attacke der islamistischen Hamas auf Israel, bei der 1500 Menschen getötet wurden, lassen Konservative in Deutschland ihren menschenverachtenden Positionen anscheinend freien Lauf und nutzen die aufgeheizte Debatte, um die eigene Agenda nach vorne zu bringen. Unions-Chef Friedrich Merz etwa schrieb am Wochenende auf der Plattform X, Deutschland könne keine Flüchtlinge aus dem Gazastreifen mehr aufnehmen, denn es seien schon »genug antisemitische junge Männer« im Land.

Damit biedert sich Merz nicht nur, wie in den vergangenen Jahren häufiger, offenbar ohne jegliche Bedenken inhaltlich wie rhetorisch beim rechten Rand an, dessen Mitglieder – alt wie jung – für den Großteil der antisemitischen Straftaten in Deutschland verantwortlich sind. Auch fällt Merz nach bislang 4500 getöteten Zivilisten in Gaza, mitten in einer von ihrer Größe nicht absehbaren humanitären Katastrophe, nichts Besseres ein, als pauschal gegen Betroffene zu hetzen, um so eigene rechte Politik zu legitimieren. Die Krokodilstränen, die er am Freitag über Antisemitismus in Deutschland vergoss, kann er sich nun wirklich sparen!

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