Starkes linkes Signal

Peter Steiniger zum Wahlausgang in Bulgariens Hauptstadt Sofia

»Sofia für alle« lautete das Motto der Wahlkampagne von Wanja Grigorowa.
»Sofia für alle« lautete das Motto der Wahlkampagne von Wanja Grigorowa.

Wahlkrimi in Bulgarien: In der Stichwahl um das Bürgermeisteramt von Sofia am Sonntag fehlten Wanja Grigorowa als Kandidatin eines Bündnisses um die Sozialistische Partei BSP und die neue Vereinigung Levizata! (Die Linke!) nach dem derzeitigen Stand der Auszählung nur wenige tausend Stimmen zum Sieg über den liberalkonservativen Favoriten Wassil Tersiew.

Angesichts des hauchdünnen Abstands und wegen Versuchen der Wahlbeeinflussung wird Grigorowa das vorläufige Ergebnis überprüfen lassen. Fest steht aber schon jetzt, dass der klassenkämpferischen und basisnahen Gewerkschafterin mit ihrem Einzug in die zweite Runde und dem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Tersiew eine Sensation gelungen ist. Und das, obwohl sie sowohl eine infame Medienkampagne als auch die Apparate der mit dem großen Geld verbundenen Parteien gegen sich hatte, die Sofia seit Jahrzehnten dominieren.

Wanja Grigorowa und ihr Bündnis haben mit Glaubwürdigkeit, breiter Bürgerbeteiligung und klaren Forderungen viele Menschen erreicht und für die soziale Frage mobilisiert. Es ist eine Kampfansage von links, die über den Wahltag und Sofia hinaus Wirkung zeigen wird.

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