Bahn-Streik der GDL: Nervenkrieg im Tarifkonflikt

Rainer Balcerowiak über die Blockadehaltung der Bahn

  • Rainer Balcerowiak
  • Lesedauer: 1 Min.

Mit ihrem 20stündigen Warnstreik demonstriert die GDL, dass sie nicht vorhat, sich in der aktuellen Tarifauseinandersetzung mit der Deutschen Bahn »am Nasenring durch die Manege führen zu lassen«, wie es ihr Vorsitzender Claus Weselsky formulierte. Derweil gibt die Konzernspitze die beleidigte Leberwurst, sagt geplante Verhandlungen ab und wirft der GDL vor, sich nicht an die Spielregeln zu halten. Schließlich wolle man ja verhandeln, aber nicht, wenn gleichzeitig gestreikt werde.

Das aber stimmt nur bedingt. Denn die Bahn verweigert kategorisch Gespräche über die zentrale Forderung der Gewerkschaft: Die Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Wie lange sie diese Blockadehaltung durchhalten kann, wird sich zeigen.

In der Tat hält sich die GDL nicht an jene »Spielregeln«, die sich Unternehmerverbände und allzu »sozialpartnerschaftliche« Gewerkschaften für Tarifrunden geschaffen haben. Doch genau das macht ihre Stärke und Durchsetzungskraft aus, die sie bereits in den vergangenen Jahren mehrmals unter Beweis gestellt hat.

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