Benkos Pleite

Hermannus Pfeiffer über die Folgen der Insolvenz der Signa-Holding

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Häme kennt keine Grenzen. Das weitreichende Imperium des österreichischen Immobilien-Unternehmers René Benko bricht nun offenbar gänzlich zusammen. Damit endet, wie zuvor Markus Braun beim Dax-Konzern Wirecard oder Lars Windhorst bei Hertha BSC, eine weitere schillernde Figur als Blender – dem »das Kapital« lange ihre Erfolgsgeschichten blind abkaufte. Sie werden nicht die Letzten sein. Die Mischung aus persönlicher Hybris und billigem Geld in der Niedrigzinsphase wird noch manchen Manager in die Tiefe reißen.

Um Multimillionär Benko sollte sich niemand sorgen, um seine Bauruinen schon eher. Signa unterhält in vielen Großstädten Baustellen in zentralen Innenstadtlagen, wie etwa den »Elbtower« in Hamburg oder das »Mynd«-Hochhaus am Berliner Alexanderplatz. Die meisten dürften allerdings bald in die Hände von Leichenfledderern geraten, denen Benkos Pleite die Chance auf ein Schnäppchen bietet. Offen ist, wie sich die Lage der 93 Galeria-Karstadt-Kaufhof-Warenhäuser und ihrer Beschäftigten entwickelt. Doch da Benko den Laden schon vor die Wand gefahren hat, birgt Signas Ende den Zauber des Neuanfangs in sich.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -