Bergkarabach: Kein Frieden ohne Garantien

Bernhard Clasen über die Annäherung im Südkaukasus

  • Bernhard Clasen
  • Lesedauer: 1 Min.

Es herrscht Aufbruchstimmung im Südkaukasus. Schön, dass Armenien und Aserbaidschan ihre jahrzehntelange Feindschaft begraben wollen. Schön auch, dass der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew die armenische Bevölkerung von Bergkarabach zu einer Rückkehr einlädt. Schön auch, dass beide Seiten Gefangene freilassen wollen.

Doch zu einem nachhaltigen Frieden gehört mehr als eine Einigung auf höchster Ebene. Im Alltag begegnet man täglich dem Hass auf die jeweils anderen. Zwar gibt es armenische Gräber in Aserbaidschan und aserbaidschanische in Armenien. Doch diese sind in einem sehr schlechten Zustand. Die Pflege dieser Gräber wäre eine wichtige Aufgabe der Versöhnung. Wichtig wären auch Dialogprojekte. Wichtiger als Alijews Einladung zur Rückkehr sind für die Karabach-Armenier konkrete Garantien. Solange Aserbaidschan rückkehrbereiten Armenier keine Bestandsgarantie für armenischsprachige Schulen und Universitäten, keine kulturelle Autonomie, keine Amnestie für Kriegsteilnehmer verspricht und keine Zusicherung abgibt, dass Armenier nicht in der aserbaidschanischen Armee dienen müssen, wird niemand zurückkehren.

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