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Fossile Brennstoffe: In Trippelschritten Richtung Ausstieg
Die Weltklimakonferenz leitet eine langsame Abkehr von fossilen Energiequellen ein. Aber das 1,5-Grad-Ziel bleibt in weiter Ferne
Der Start der Weltklimakonferenz war fulminant, ihr Ende durchwachsen. Gleich zum Auftakt beschlossen alle Vertragsstaaten die Umsetzung des bereits 2022 eingerichteten Fonds für dauerhafte Schäden und Verluste. Dies war lange ein Kernforderung der internationalen Bewegung für Klimagerechtigkeit sowie zahlreicher Länder des Globalen Südens. Auch nach der COP 28 bleibt die Frage der globalen Klimagerechtigkeit eine der drängendsten.
Das Abschlussdokument dieser Wüsten-COP in Dubai bietet neben Licht auch viel Schatten. Zwar war wurden erstmals fossile Brennstoffe in die Abschlusserklärung aufgenommen – was als historisch gilt –, auf eine strikte 1,5-Grad-Klimapolitik konnten sich die Staaten aber erneut nicht verständigen. Viele Schlupflöcher, Scheinlösungen und fehlende Finanzierung für eine Energiewende lassen die ärmeren Länder auch künftig im Stich.
Doch gerade dort werden mit dem Fortschreiten der Klimakrise drastische Auswirkungen immer sichtbarer. Auch schleichende Prozesse wie der Verlust fruchtbarer Böden oder der Anstieg des Meeresspiegels entziehen Menschen zunehmend die Lebensgrundlage. Oftmals betrifft dies diejenigen, die besonders wenig zur Klimakrise beitragen.
Olaf Bandt ist Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Finanzielle und technologische Unterstützung durch Industriestaaten bei globaler Energiewende, Anpassung, Emissionsminderung und beim Umgang mit dauerhaften Schäden und Verlusten ist essenziell und eine Frage von globaler Gerechtigkeit. Trotz dieser offenkundigen Probleme schaffte es die UN-Klimakonferenz nicht, angemessene Gelder für Betroffene bereitzustellen. Versprechen – wie die von Deutschland zugesagten 100 Millionen Euro – reichen bei Weitem nicht aus, wenn wir es mit Schadenssummen wie den 8,5 Milliarden durch die Flut im Ahrtal von 2021 oder den mehr als 10 Milliarden an Flutschäden in Pakistan vergleichen.
In diesem Jahr stand die sogenannte Globale Bestandsaufnahme an. Eine Zwischenbilanz zum Bemühen einer Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf möglichst unter 1,5 Grad. Der Umfang dieser Bestandsaufnahme umstritten, doch eins war schon vor der Konferenz klar: Die bisherigen Anstrengungen reichen bei Weitem nicht aus. Das UN-Umweltprogramm hatte im November festgestellt, dass selbst eine vollständige Umsetzung aller nationalen Klimapläne noch einen Temperaturanstieg von etwa 2,9 Grad nach sich ziehen würde. Das hätte verheerende Folgen für Mensch und Umwelt.
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Es bleibt also kaum noch Zeit. Zwar ist zu loben, dass es die fossilen Brennstoffe erstmals in eine COP-Abschlusserklärung schafften. Aber alles andere wäre einem Offenbarungseid gleichgekommen. Schon seit vielen Jahren stehen bei den Verhandlungen Öl, Gas, Kohle als sprichwörtliche Elefanten im Raum. Nun werden alle Staaten aufgefordert, sich von Kohle, Gas und Öl abzuwenden – ein bedeutender Schritt hin zum Ende der fossilen Brennstoffe. Die globale Energiewende wurde eingeleitet – man einigte sich auf eine Verdreifachung der Erneuerbaren Energien und eine Verdopplung der Energieeffizienz. Die fossile Industrie kann beginnen, ihre Sachen zu packen.
Aber es ist ein Abschied auf Raten. Denn es gab keine Einigung zur Finanzierung dieser globalen Energiewende und es bleiben viele Schlupflöcher für die fossile Industrie und ihr dreckiges Geschäft. Die Zeche werden wir alle zahlen.
Trotz aller Probleme bleiben internationale Verhandlungen wichtig, um die Klimakrise gemeinschaftlich und gerecht zu bewältigen. Die nächste Klimakonferenz findet leider erneut in einem autoritären Staat statt, in Aserbaidschan. Das Land ist zudem stark am Gas als Energieträger interessiert. Umso wichtiger ist es, die Klimagerechtigkeit und die Forcierung eines gerechten Ausstiegs aus allen Fossilen mit aller Macht voranzutreiben.
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