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Karl-Liebknecht-Kreis in Brandenburg: Dann geht doch zu Sahra!

Andreas Fritsche zum Umgang mit dem Karl-Liebknecht-Kreis der Linken

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Für die Betroffenen ist es ein Grund, sich noch einmal furchtbar aufzuregen. Aber es ist nachvollziehbar, was der Landesausschuss der brandenburgischen Linken an diesem Samstag beschließen soll. Dem Karl-Liebknecht-Kreis (KLK), in dem sich Parteigänger der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht gesammelt haben, soll der Status einer Landesarbeitsgemeinschaft aberkannt werden.

Damit wäre der KLK, den es auch in anderen Bundesländern gibt, keineswegs aufgelöst. Aber er könnte 2024 nicht die 300 Euro Zuschuss beim Landesverband abrufen, die einer AG zustehen. Er könnte auch keine Delegierten zu Parteitagen entsenden. Angesichts der Tatsache, dass von den sechs Sprechern des KLK fünf aus der Linken ausgetreten sind und sich der geplanten Wagenknecht-Partei anschließen wollen, stellt sich die berechtigte Frage, warum der Landesverband ein Konkurrenzprojekt päppeln sollte. Es fragt sich auch, welches Interesse ehemalige Genossen daran haben, dass der Liebknecht-Kreis eine AG der Linken bleibt. Der Verdacht drängt sich auf, dass sie Mitglieder für die Wagenknecht-Partei abwerben wollen.

Andererseits sollen von den knapp 90 Mitstreitern des KLK immer noch etwa 50 Linke-Genossen sein. Das ist eine kleine Zahl bei insgesamt 4350 Genossen in Brandenburg, aber auch nicht wenig im Vergleich zu anderen Landesarbeitsgemeinschaften. Einigen geht es nach wie vor nicht um Spaltung, was im Oktober 2022 bei der KLK-Gründung noch alle behaupteten. Wer ehrlichen Herzens in der Linken bleiben möchte und nicht nur bis Januar abwarten will, den sollte die Landespartei nicht verprellen und verstoßen. Um die Gesamtmitgliederzahl muss sie sich zwar aktuell keine Sorgen machen. Es gab seit Ende Oktober 100 Eintritte und etwas weniger Austritte. Aber Marxisten gehören nun einmal trotz allem eher zur Linken als zu Wagenknecht.

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