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Verdi: Eingereiht, und nun?
Felix Sassmannshausen über den Mitgliederzuwachs bei Verdi
Aufgrund der hohen Inflation haben sich viele junge Kolleg*innen im letzten Jahr mit Energie an den Tarifauseinandersetzungen beteiligt und sind in die Gewerkschaft Verdi eingetreten. Die gute Nachricht: Das hat erstmals seit Gründung der Dienstleistungsgewerkschaft im Jahr 2001 für steigende Mitgliederzahlen gesorgt. Auch dadurch konnte eine Vielzahl guter Abschlüsse erzielt werden.
Doch mit den für dieses Jahr prognostizierten sinkenden Inflationsraten und steigenden Arbeitslosenzahlen könnte sich das günstige Gelegenheitsfenster für Arbeitskämpfe in einigen Branchen bald vorerst schließen. Das dürfte es Verdi erschweren, die positive Dynamik aufrechtzuerhalten und könnte insbesondere unter jüngeren Gewerkschafter*innen zu Enttäuschungen führen.
Um eine Entfremdung der neuen Mitglieder von ihrer Gewerkschaft zu verhindern, sollte die vielversprechende und konfliktorientierte Basisarbeit fortgesetzt werden. Sonst könnten die steigenden Mitgliederzahlen zu bloßer Statistik verkommen.
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