Luxus Museum: Eintrittspreise steigen

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz erhöht die Eintrittspreise

  • David Rojas Kienzle
  • Lesedauer: 3 Min.

Seit dem 15. Januar gelten in den Staatlichen Museen zu Berlin neue Eintrittspreise. Die Erhöhung war im Dezember von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) angekündigt worden. Preislicher Spitzenreiter bleiben Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart, die Neue Nationalgalerie, das Neue Museum und das Pergamonmuseum – Das Panorama. Dort wird der Eintrittspreis von zwölf auf 14 Euro angehoben. Der Preis für ein Einzelticket im Alten Museum, in der Alten Nationalgalerie, im Bode-Museum, in der Gemäldegalerie und im Museum für Fotografie steige von zehn auf zwölf Euro, so die SPK. Auch in den weiteren Museen werden die Preise erhöht. Die letzte Preiserhöhung hatte es 2013 gegeben.

Die SPK erkärte auf Anfrage von »nd«, dass sich die allgemeine Haushaltssituation auch auf sie auswirke, da sie vom Bund und den Ländern finanziert werde. »Selbstverständlich wird in allen Bereichen, wo möglich, gespart«, so Birgit Jöbstl, Pressesprecherin der SPK. Die Staatlichen Museen zu Berlin nehmen weiterhin am eintrittsfreien »Museumssonntag« teil. Auch sei der Eintritt für Besucher*innen unter 18 Jahren kostenfrei, genauso wie für Menschen mit Anspruch auf Transferleistungen.

Die Senatsverwaltung für Kultur hatte Anfang des Jahres angekündigt, den »Museumssonntag« auch 2024 und 2025 weiterzuführen. Das Angebot war 2021 eingeführt worden und macht den Besuch in mittlerweile 72 teilnehmenden Museen am ersten Sonntag im Monat kostenlos. Nach Angaben des Senats hatten 2023 750 000 Besucher*innen das Angebot genutzt.

Es sei zwar schön, dass es den eintrittsfreien Sonntag gebe, aber das sei zu wenig, so die kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Manuela Schmidt, im Gespräch mit »nd«. »Die Hürden für einen Museumsbesuch werden leider immer höher gesetzt.« Es sei zwar gut, dass Menschen mit Anspruch auf Transferleistungen kostenlos in die Museen kämen, aber es gehe ja auch um Familien, die zwar keinen Anspruch auf Bürgergeld haben, aber trotzdem wenig Einkommen. »Die werden hier ausgeschlossen. Außerdem will ja auch nicht jeder, der Bürgergeld bezieht, sich hinstellen und präsentieren.« Museen seien eine Form von Bildung, »noch dazu eine wichtige«.

»Es ist einfach schade. In Berlin wird gegen einen internationalen Trend gearbeitet«, so Schmidt weiter. »In Großbritannien beispielsweise sind die staatlichen Museen kostenlos«, so Schmidt weiter. Laut einer Studie des Centre for Public Impact verdoppelten sich in Großbritannien innerhalb der ersten zehn Jahre die Besucher*innenzahlen bei den Museen, die davor Eintritt verlangt hatten.

Die SPK hofft mit Angeboten bei den Jahreskarten Berliner*innen mit geringerem Einkommen den Besuch im Museum zu ermöglichen. »Vor diesem Hintergrund gehen wir nicht davon aus, dass Berliner*innen mit geringerem Einkommen nicht mehr so häufig in unsere Museen kommen werden.«

Nicht betroffen von der Erhöhung ist mit dem Pergamonmuseum eines der bekanntesten Museen Berlins. Es wird seit Oktober 2023 für mindestens dreieinhalb Jahre saniert und ist für Besucher*innen geschlossen. »Die Komplettschließung des Pergamonmuseums bis 2027 wird sicher zu einer Verminderung der Einnahmen führen, die sich aber noch nicht genau beziffern lässt«, so Jöbstl. 2027 soll ein Teil wiedereröffnet werden. Vollständig wird es Besucher*innen planmäßig erst 2037 wieder offenstehen. Bis dahin werden die Eintrittspreise mit Sicherheit weiter gestiegen sein.

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