- Politik
- Iran / Pakistan
Pakistan schlägt zurück
Mehrere Tote bei Raketenangriff auf iranische Grenzprovinz Sistan und Belutschistan
In den Hauptstädten Teheran und Islamabad spielen die politisch Verantwortlichen mit dem Feuer: Nach dem tödlichen iranischen Raketenangriff auf Pakistan vom Dienstag hat die Regierung in Islamabad mit einem Gegenangriff reagiert. Das pakistanische Außenministerium sprach am Donnerstag von »gezielten militärischen Präzisionsangriffen gegen Terroristenverstecke in der iranischen Provinz Sistan-Balutschistan« im Südosten Irans. Dabei seien mehrere »Terroristen« getötet worden, offenbar in der grenznahen Stadt Saravan. Der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim zufolge wurde der Geschäftsträger der pakistanischen Botschaft ins Außenministerium einbestellt.
Das pakistanische Außenministerium erklärte, die Angriffe seien angesichts »glaubwürdiger Geheimdienstinformationen« über bevorstehende »terroristische Aktivitäten von großem Ausmaß« beschlossen worden. »Pakistan respektiert die Souveränität und territoriale Integrität der Islamischen Republik Iran vollkommen«, fügte das Ministerium hinzu und wählte damit die wortgleiche Formulierung des iranischen Außenministers vom Mittwoch nach den Angriffen auf Pakistan.
Teller und Rand ist der nd.Podcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
Einer Erklärung des pakistanischen Militärs zufolge wurden »Killerdrohnen, Raketen, Streumunition und Abstandswaffen« eingesetzt. Demnach handelte es sich bei den Zielen um Stützpunkte der Belutschischen Befreiungsfront (BLF) und der mit ihr verbundenen Belutschischen Befreiungsarmee (BLA). Ob tatsächlich mutmaßliche »Terroristen« das Ziel waren, lässt sich nicht überprüfen. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Irna kamen bei dem Angriff zehn Menschen ums Leben, darunter vier Kinder. Bei den Todesopfern handle es sich nicht um iranische Staatsbürger, sondern um Pakistaner.
Nach den gegenseitigen Raketenangriffen Irans und Pakistans haben China, Russland und die Türkei beide Seiten zur Zurückhaltung aufgerufen. China und die Türkei haben sich zudem als Vermittler angeboten. Mit Agenturen
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.