Werbung

AfD-Verfassungsrichter in Bayern: Weimarer Verhältnisse

Raul Zelik zur Wahl von AfD-Verfassungsrichtern in Bayern

  • Raul Zelik
  • Lesedauer: 1 Min.
Der bayerische Justizapparat rückt mit der AfD weiter nach rechts.
Der bayerische Justizapparat rückt mit der AfD weiter nach rechts.

Am Mittwoch haben CSU und Freie Wähler die beiden AfD-Verfassungsrichter in Bayern bestätigt. Da eine Einzelwahl der Kandidat*innen nicht vorgesehen sei, hätte sonst das gesamte Gremium nicht ordentlich bestellt werden können, so die Begründung.

Doch mit dieser Entschuldigung darf man die CSU nicht davonkommen lassen. Der nun wiedergewählte AfD-Verfassungsrichter Rüdiger Irmgart gehörte zu der rechtsextremen Menge, die im August 2020 im Rahmen von Corona-Protesten den Reichstag stürmen wollte. Wer Verfassungsrecht in solche Hände legt, bekommt wirklich die viel zitierten »Weimarer Zustände«. Wenn etwas in den 1920er Jahren die Demokratie zerstörte, dann der Umstand, dass ein rechter Justizapparat den Nazi-Terror systematisch schützte.

Erwähnt werden muss auch: Die Union, die sich gern als »Verteidigerin der Demokratie« gebärdet, hat selbst ein Problem mit rechtsextremen Netzwerken. Verschwörungstheoretiker Hans-Georg Maaßen konnte mit seiner CDU-Mitgliedschaft jahrzehntelang Karriere im Verfassungsschutz machen. Am Potsdamer Treffen nahmen mit Ulrich Vosgerau, Simone Baum und Michaela Schneider auch drei langjährige CDU-Mitglieder teil. Und beim ehemaligen Berliner Finanzsenator Peter Kurth trafen sich die Vordenker des rechten Umsturzes zur Strategiediskussion.

Viel zu oft ist die Union Teil des rechten Problems.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.