Wagenknecht-Partei: Eigensinnig, elitär und fahrlässig

Wolfgang Hübner über die Partei von Sahra Wagenknecht und deren Haltung zu den Protesten gegen rechts

BSW – Wagenknecht-Partei: Eigensinnig, elitär und fahrlässig

Sahra Wagenknechts BSW ist ein Chamäleon: Es wechselt flott die Farben. Zeitweise konnte man sich beim BSW-Parteitag fragen, warum es sich eigentlich von der Linken abgespaltet hat. Vor allem beim Thema Sozialpolitik. In anderen Fragen werden die Unterschiede sehr deutlich. Strenge Begrenzung der Migration, starke Betonung einer Wirtschaftspolitik für den Mittelstand, Festhalten an Kohlekraftwerken und Verbrennermotoren, beim Ukraine-Krieg kein Wort zur Mitverantwortung Russlands für das Morden in der Ukraine – das sind Versatzstücke, die mit linker Politik nichts zu tun haben.

Wagenknechts Formel für dieses Sammelsurium lautet Vernunft. Aber wie vernünftig ist es, wenn die BSW-Spitzenleute sich nur distanziert zu den Hunderttausenden äußern, die seit Wochen gegen die Gefährdung der Demokratie von rechts aufstehen? Natürlich muss man nach den Ursachen, auch den sozialpolitischen, für das Erstarken der Rechtsextremisten fragen. Man könnte aber auch zur Kenntnis nehmen, dass nicht nur spontane Verärgerung der AfD Wähler zutreibt, sondern dass verfestigte faschistische, antisemitische und antidemokratische Einstellungen weit verbreitet sind. Die Zivilgesellschaft, die sich endlich laut dagegen zu Wort meldet, als politisch unreif abzutun, zu belehren und nicht zu unterstützen – das ist eigensinnig, elitär und fahrlässig. Und unvernünftig.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.