- Politik
- Gaza-Krieg
Pläne zur Vertreibung aus dem Gazastreifen
In Jerusalem treffen sich extremistische jüdische Siedler und sprechen über die Wiederbesiedelung des Gazastreifens
Minister einer Regierung rufen ungestraft zum Rechtsbruch auf. So geschehen am Sonntag in Jerusalem bei einer Konferenz rechtsextremer jüdischer Siedler. Die forderten, die 2005 geräumten illegalen Siedlungen im Gazastreifen wieder einzunehmen. Und bekamen dafür Unterstützung von anwesenden Knesset-Abgeordneten und Ministern der israelischen Regierung Benjamin Netanjahus. Als Hauptredner geladen waren der Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben Gwir, und der für rassistische Ausfälle gegen Palästinenser bekannte Finanzminister Bezalel Smotrich, der selbst in einer illegalen Siedlung im Westjordanland lebt.
Netanjahu hat in der Vergangenheit zwar Plänen zur Wiederbesiedelung des Gazastreifens widersprochen, lässt seine Minister jedoch gewähren (»Sie haben ein Recht auf ihre Meinung«), wenn sie zur Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen aufrufen. Ben Gwir warb erneut für die »freiwillige Auswanderung«; Kommunikationsminister Schlomo Karhi präzisierte, Freiwilligkeit könne man im Krieg auch jemandem auferlegen, »bis er seine Zustimmung gibt«.
Die derzeitige israelische Regierung verfolgt offenbar genau dieses Ziel und lässt sich von internationaler Kritik kaum beeindrucken. Die palästinensische Seite spricht vom »wahren Gesicht der rechten israelischen Regierungskoalition«, die statt auf Friedensvereinbarungen auf Besatzung setze.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.