Werbung

Valentinstag: Lieben bitte kollektivieren!

Jule Meier über das Gemeinschaftsgefühl auf feministischen Demonstrationen

  • Jule Meier
  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin am Valentinstag bedeutet höhere Umsätze im Blumenladen und an den Kinokassen, kuschelnde Pärchen im Vabali oder zwei Tickets zum Preis von einem in der aktuellen Banksy-Ausstellung. Die Vorstellungen vom Tag der Liebe sind dabei von Zweierromantik bestimmt, die auch mal queer oder unverheiratet daherkommen kann. Aber sie brechen nicht mit der Idee, auf jeden Topf gehöre nun mal ein Deckel.

Bitte nicht falsch verstehen: Auch der Zweisamkeit zwischen Verliebten, Genoss*innen oder Freund*innen muss natürlich Raum gegeben werden. Aber wer zum Fest der Liebe zur Gewalt im Namen der Liebe schweigt und bei Vorstellungen von romantischer Liebe im Disney-Format steckengeblieben ist, der muss auch zum Feminismus schweigen.

Umso schöner und liebevoller ist der bereits ins vierte Jahr gehende Brauch, am Valentinstag »Rache am Patriarchat« zu üben, wie es die gleichnamige Demo propagiert. Denn neben dem Benennen patriarchaler Strukturen und Gewalt schafft sie vor allem eines: einen Raum für Frauen, nichtbinäre Personen und trans Männer, die sich in ihrer Wut gemeinsam stärken und der geschlechtsspezifischen Unterdrückung im Kapitalismus öffentlich eine Kampfansage erteilen.

Feministisches Lieben heißt, mit den liberalen Erfolgsgeschichten einzelner Frauen zu brechen. Es heißt, das gesellschaftliche Zur-Frau-gemacht-Werden zu erkennen, sich in seinen Unterschieden anzuerkennen und sich im Gemeinsamen zu verbünden. Emanzipation für »das andere Geschlecht« wird nicht durch den Rückzug ins Private gelingen – und vor allem geht sie nur gemeinsam.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
Dazu passende Podcast-Folgen:

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.