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Kompromisslos im Gaza-Krieg
Israels Regierungschef Netanjahu weigert sich, weiter zu verhandeln
Die Uhr tickt, eine Offensive der israelischen Armee auf Rafah rückt gefühlt jeden Tag näher. Bombardiert wird das Gebiet ohnehin schon regelmäßig. Die Gespräche über eine Waffenpause gehen vorerst ohne israelische Beteiligung weiter. Israels Premier Netanjahu will keinen Kompromiss mit der Hamas, auch nicht für die Geiseln. Er sucht den Showdown, will die islamistische Terrormiliz ausradieren – zusammen mit unzähligen Zivilisten, die im Gazastreifen keinen Schutz mehr haben vor den Bomben und Gefechten.
Westliche Politiker laufen seit Wochen in Israel auf, mahnen zur Mäßigung, zum Schutz der Zivilisten, raten ab von einer Offensive, die in einem Gemetzel enden könnte. Zu mehr als Worten reicht es aber nie. Wenn das Kriegsziel der rechtsextremen israelischen Regierung anscheinend die komplette Zerstörung des Gazastreifens ist und die Vertreibung der Palästinenser, müssen sich westliche Regierungen fragen lassen, wie sie das tatenlos hinnehmen können. Mit der deutschen Staatsräson im Gepäck reisten jüngst der CDU-Chef Friedrich Metz und der Berliner Bürgermeister nach Israel, sprachen der Regierung Netanjahu ihre Unterstützung aus beim Krieg gegen die Hamas. Menschlich kälter lässt sich angesichts von bald 30 000 toten Palästinensern kaum reagieren. Im Schatten des Gaza-Kriegs erreichte die Zahl illegaler Siedlungen im Westjordanland einen Höchststand. Die Besatzung wandelt sich schleichend zur Vertreibung.
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