- Kommentare
- Taurus-Debatte
Taurus-Debatte auf Kleinkindniveau
Christian Klemm über Taurus-Lieferungen an die Ukraine
Das Verhalten erinnert an ein nerviges Kleinkind, das alle halbe Stunde bei Mama oder Papa nach Schokolade fragt: Die Lieferung von Taurus-Raketen an die Ukraine wird von den Unionsparteien sowie von FDP und Teilen der Grünen beharrlich auf der politischen Agenda gehalten. Oberstes Ziel dieses Dauerfeuers ist es, das Nein von Kanzler Olaf Scholz so weit aufzuweichen, dass das Waffensystem über Umwege (Stichwort Ringtausch) doch noch zu den blau-gelben Waffenbrüdern gebracht wird. Eine direkte Lieferung scheint durch Scholzens Beharrlichkeit praktisch ausgeschlossen. Dieser mag im politischen Berlin verloren wirken – von der Bevölkerung weiß er sich durchaus unterstützt: Eine Mehrheit von 61 Prozent der Deutschen spricht sich in einer aktuellen Umfrage gegen die Lieferung der Marschflugkörper an Kiew aus. Die ständigen Taurus-Debatten sollen eben auch die Meinung an der Heimatfront beeinflussen. Und das könnte sogar klappen. Wie beim Kleinkind, das den Papa so lange nervt, bis der nachgibt und die Schokolade kauft.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.