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Philipp Martens in Zeuthen: Linker Rathauschef für die Vielfalt
Philipp Martens (Linke) wird neuer Bürgermeister in Zeuthen
Früher gab es im Landkreis Dahme-Spreewald einige Bürgermeister der Linken: in Königs Wusterhausen, in Schulzendorf, in Wildau, in Eichwalde. Zuletzt aber nicht mehr – und angesichts der Tatsache, dass die Partei im Land Brandenburg in den Umfragen nur noch bei sechs Prozent steht, war nicht damit zu rechnen, dass sich das so schnell ändert. Doch nun wählten die Einwohner von Zeuthen am Sonntag den Rechtsanwalt Philipp Martens (Linke) mit stolzen 69,8 Prozent zum neuen Bürgermeister ihrer Gemeinde im Berliner Umland. Mitbewerberin Nadine Selch (CDU) musste sich ihm mit 30,2 Prozent der Stimmen geschlagen geben.
»Ich möchte einfach mal danke sagen«, reagierte Martens am Montag auf seinen haushohen Sieg. Und der Linke-Kreisvorsitzende Michael Wippold gestand wenig überraschend: »Ich bin sehr zufrieden.«
Zur Wahl angetreten ist Martens allerdings als überparteilicher Kandidat der Liste »Gemeinsam für Zeuthen«. Auch SPD, Grüne und FDP hatte er hinter sich. So ungewöhnlich, wie das klingt, ist es gar nicht. Den vorherigen Bürgermeister Sven Herzberger (parteilos) hatten einst die doch so unterschiedlichen Parteien Linke und FDP gemeinsam ins Rennen geschickt. Herzberger ist seit gut zwei Wochen neuer Landrat von Dahme-Spreewald. Das machte die Wahl eines neuen Bürgermeisters erforderlich.
Martens ist 1985 in Prenzlau geboren. Die Eltern sind Agraringenieure. Der Sohn studierte Jura in Greifswald, war als Stipendiat in Sankt Petersburg und machte das zweite Staatsexamen in Hamburg. Seit 2019 ist der Fachanwalt für Verwaltungsrecht Gemeindevertreter in Zeuthen. »Vielfalt bereichert uns und macht Zeuthen so lebenswert«, sagt Martens. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter.
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