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Humanitäre Hilfe in Palästina
Riad Othman von Medico International über die Lage in Gaza
Seit dem 7. Oktober 2023 herrscht offener Krieg zwischen Israel und der palästinensischen Hamas. Die Nichtregierungsorganisation Medico International ist seit vielen Jahren in der Region aktiv. Mit ihren Partnerorganisationen will sich Medico »auf die Seite der Unterdrückten« stellen, zugleich aber auch Verständigung fördern und eine nichtnationalistische Perspektive eröffnen. Hier berichtet sie über einige ihrer Projekte, die unter dem Stichwort »Nothilfe Gaza« über Medico auch finanziell unterstützt werden können.
Vom Jugendzentrum zur Suppenküche
Die jungen Menschen der Mayasem Association aus Khan Younis helfen nun in Rafah im Süden von Gaza anderen Binnenvertriebenen
Nach jüngeren Meldungen aus Israel hat der Generalstabschef die Pläne für die seit Wochen befürchtete Bodenoffensive gegen Rafah genehmigt. Schon in der ersten Aprilhälfte hatte die Ausschreibung israelischer Stellen für 40 000 Zwölf-Personen-Zelte darauf hingedeutet, dass das israelische Kriegskabinett unter Benjamin Netanjahu an seinen Plänen zum Einrücken seiner Streitkräfte in die südlichste Stadt des Gazastreifens festhalten würde. Selbst die deutsche Bundesregierung, die das israelische Vorgehen politisch und militärisch unterstützt hatte, kritisierte wiederholt die humanitäre Lage in Gaza und lehnte eine Bodenoffensive in Rafah ab. Es bedarf nur eines Blickes auf die übrigen Orte in Gaza – Beit Hanoun und Jabalia im Norden, Khan Younis und Deir Al-Balah in der Mitte oder Stadtteile von Gaza wie Khuza’a und Shuja’iya im Osten –, um das Ausmaß der bevorstehenden Verwüstung auch von Rafah zu ermessen.
Die Mayasem Association for Culture and Arts war vor dem Krieg in Khan Younis beheimatet, wo eine winzige Gruppe von Aktivist*innen ein Kulturzentrum betrieb. Diesem angeschlossen war auch ein kleines Museum, das an die Geschichte des Ortes erinnerte und sich mit der palästinensischen Herkunft der Menschen im zu 70 Prozent von Flüchtlingen bewohnten Gazastreifen befasste. Vor dem Krieg richtete das Kulturzentrum Konzerte aus, kuratierte Ausstellungen, leistete psychologische Unterstützung und half gefährdeten Jugendlichen. Das Zentrum soll bislang mäßig beschädigt worden sein, aber aus dem Museum wurden Gegenstände geplündert.
Seit Monaten sind die jungen Leute von Mayasem selbst Binnenvertriebene, aber sie haben sich in Rafah weiter organisiert und kümmern sich dort seither um andere Geflüchtete. Seit seiner Vertreibung hat das Kollektiv eine Suppenküche im südlichsten Gouvernement Gazas eingerichtet und versucht zurzeit mit aller Kraft, deren Betrieb aufrechtzuerhalten. In Rafah sind zahlreiche Zeltstädte entstanden, in denen viele der etwa eine Million Binnenvertriebenen untergebracht sind. Es liegt auf der Hand, dass die 40 000 von Israel bestellten Zelte für diese enorme Zahl von Menschen nicht ausreicht und dass die israelische Regierung und Armee ihren humanitären Verpflichtungen weiterhin nicht gerecht werden. Unterdessen scheint auch die Führung der Hamas nicht bereit, beispielsweise durch einen verhandelten Abzug aus dem Süden Gazas, dem israelischen Vorgehen die Begründung zu entziehen.
Wie an anderen Orten in Gaza müssen sich auch die Menschen in Rafah größtenteils selbst um ihre Versorgung kümmern, obwohl seit dem Krieg auch viele, vor allem palästinensische Organisationen samt ihrer Mitarbeiter*innen gezwungen waren, nach Rafah zu fliehen. Sie verfügen jedoch aufgrund israelischer Einfuhrbeschränkungen für Hilfsgüter nur über minimale Ressourcen. Außerdem können sie nicht mehr auf die Infrastruktur ihrer Büros, etwa Computern und Lagerräume, zurückgreifen. Viele humanitäre Akteur*innen sind gezwungen zu improvisieren.
In dieser Lage haben die jungen Leute von Mayasem in Rafah eine Zeltstadt »adoptiert«, in der rund 500 Familien in etwa 200 Zelten leben. Die Organisation betreibt die Suppenküche, hilft beim Bau von Zelten und anderer Infrastruktur, bietet Aktivitäten für Kinder und Jugendliche an und stellt Trinkwasser für Familien bereit.
Die Organisation will auch Solarzellen kaufen, um die Familien mit sechs bis acht Stunden Strom pro Tag zu versorgen. Israel hat den Strom in Gaza seit dem 11. Oktober 2023 abgeschaltet. Weiter werden Lebensmittelpakete für die Familien in der Zeltstadt und an anderen gefährdeten Orten wie Khan Younis und Deir Al-Balah im Zentrum des Gazastreifens bereitgestellt.
Wenn die humanitäre Hilfe nicht ausreicht oder sie nicht erreichen kann, sind die meisten Menschen in dem von der Außenwelt abgeschnittenen Kriegsgebiet gezwungen, Waren auf dem Schwarzmarkt zu kaufen. Im Vergleich dazu hat die Beschaffung von Lebensmitteln durch Mayasem den Vorteil, dass sich das Kollektiv als größerer Abnehmer gegenüber Händlern in einer besseren Verhandlungsposition befindet als einzelne Familien. Die Preise sind zwar immer noch deutlich höher als vor dem Krieg, aber bei Weitem nicht so hoch wie bei der Abgabe in kleineren Mengen.
Nothilfe mit Pop-up-Kliniken
Die Palestinian Medical Relief Society konzentriert sich auf Basisgesundheitsversorgung
Die Palestinian Medical Relief Society (PMRS) arbeitete mit Unterstützung von Medico International jahrelang daran, die Versorgung einer stetig wachsenden, aber stark vernachlässigten Gruppe von Patient*innen zu verbessern: Menschen in Gaza mit nicht übertragbaren Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck. Das Gesundheitswesen in Gaza war stets dem Kollaps nahe. Gründe dafür waren die jahrelange Abriegelung durch Israel, die chronische Fiskalkrise der Palästinensischen Autonomiebehörde und die Weigerung der Hamas, sich an den Kosten zu beteiligen. Menschen mit nicht übertragbaren Krankheiten hatten daher wenige Möglichkeiten, sich gut und vor allem frühzeitig im öffentlichen Sektor behandeln zu lassen. Für deutlich teurere Privatkliniken fehlte den meisten das Geld.
Das Labor des Zentrums der PMRS bot mit seinen in Gaza einzigartigen Diagnosekapazitäten einem Patientenkreis weit über jene mit chronischen Erkrankungen hinaus wertvolle und bezahlbare Dienstleistungen. Mittellose Familien hatten immer die Möglichkeit, vergünstigte Angebote und sogar kostenfreie Leistungen zu erhalten. Das war die Situation vor dem 7. Oktober 2023, in der PMRS versuchte – auch mit Unterstützung der Bundesregierung –, die Lücke zumindest etwas zu schließen und den Verlust der Lebensqualität durch chronische Krankheiten zu verhindern.
Nach dem israelischen Einmarsch schaltete die Organisation wie schon bei früheren Kriegen in den Nothilfemodus. Aus dem PMRS-Zentrum heraus wurde medizinische Nothilfe geleistet: Als Basisgesundheitsorganisation half die PMRS in den ersten Tagen bei der Erstversorgung Verwundeter und transportierte sie mit ihren Ambulanzen je nach Erreichbarkeit in umliegende Krankenhäuser, darunter das Shifa-Hospital, das größte des Gazastreifens, das nun zerstört ist. PMRS-Helfer*innen richteten dezentral sogenannte Pop-up-Kliniken ein, um eine sofortige Versorgung akut Kranker und Verletzter zu gewährleisten. Da sich immer weniger chronisch kranke Patient*innen in das Zentrum trauten oder den Weg dorthin körperlich nicht bewältigen konnten, intensivierten Ärzt*innen und Pflegepersonal außerdem die Betreuung durch Hausbesuche. Denn auch wenn die Gewalt rundherum eskaliert, werden Menschen weiter krank, chronische Patient*innen benötigen weiter Medikamente und ärztliche Fürsorge.
Nachdem ein großer Teil der rund 160 PMRS-Mitarbeiter*innen in die Flucht gezwungen worden ist, befinden sich viele von ihnen in Rafah, Deir Al-Balah und Khan Younis. Rafah an der Grenze zu Ägypten war von ursprünglich 300 000 Einwohner*innen zwischenzeitlich auf fast 1,5 Millionen Menschen angewachsen. Der Stadt droht zusätzlich zu den monatelangen Bombardierungen eine Bodenoffensive. Anders als im Norden Gazas kam in Rafah bisher aber immer noch mehr Hilfe an. Dieser Umstand erklärt auch die Tatsache, dass in Rafah nur fünf Prozent der 6 bis 23 Monate alten Kinder akut unterernährt sind, während das Global Nutrition Cluster im Februar 2024 für den Norden Gazas mehr als dreimal so viele angab.
Fliehen musste auch Bassam Zaqout, der in der Ukraine studiert hat und nun mit seiner Familie in einer Notunterkunft mit mehreren Zehntausend Menschen lebt. Zaqout koordiniert die mobilen medizinischen Teams der PMRS, die an mehr als 50 Zufluchtsorten, vom Norden bis in die im Süden entstandenen Zeltstädte, Menschen medizinisch mit dem Allernötigsten versorgen. »Falls wir gezwungen sein sollten, als Flüchtlinge in Ägypten zu leben, deponiere ich meinen Autoschlüssel für dich«, scherzte Zaqout mit dem Medico-Büroleiter für Palästina und Israel, Chris Whitman, in einem ihrer Gespräche. »Du darfst es dann benutzen, wenn hier alles vorbei ist und du mal wieder nach Gaza kommst.«
Zelte für medizinische Behandlung
Nach tagelangen Luftangriffen leistet das Netzwerk CFTA nun humanitäre Hilfe in den Sanddünen von Al-Mawasi
Im Januar 2009, während der israelischen Militäroperation »Gegossenes Blei« in Gaza, schrieb eine der Leiterinnen der Culture and Free Thought Association (CFTA) aus Gaza ein Tagebuch für »Die Zeit«. Majeda Al-Saqqa von der Medico-Partnerorganisation berichtete darin, wie sie den rund drei Wochen dauernden Krieg erlebte und überlebte. »Hunde fressen die Leichen von Menschen, die Tage zuvor umgekommen sind«, schrieb sie. Ähnliches berichtete jüngst der Direktor des Palestinian Center for Human Rights aus Gaza, Raji Sourani: »Das internationale Recht, das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte sind dazu da, die Zivilbevölkerung in Kriegszeiten zu schützen. Stattdessen erleben wir, wie Hunde die Leichen unserer Kinder in den Ruinen von Gaza fressen.«
Schon früher gab es in Gaza während solcher Kampagnen keine sicheren Orte. Deswegen harrten viele Menschen zu Hause aus, anstatt sich auf die Flucht zu begeben in einem Gebiet, das ja doch abgeriegelt war. Im derzeitigen Krieg jedoch war es Majeda Al-Saqqa, ihren Kolleginnen, Freunden und ihrer Familie nicht möglich, den Krieg bei sich zu Hause oder in einem ihrer Zentren für Frauen, Kinder und Jugendliche zu überstehen. Bereits in den ersten Kriegswochen wurden elf ihrer Nachbarn getötet. Irgendwann wurde die Situation in Khan Younis so gefährlich, dass die Belegschaft von CFTA fliehen musste.
In ihren Zentren und Wohnhäusern hatten Hunderte Menschen Zuflucht gesucht. Mit der Intensivierung der israelischen Angriffe auf die Stadt und die Ausweitung der Bodenoffensive war ihre Situation schon vor Wochen unhaltbar geworden. »Unser Hauptzentrum lag neben dem Krankenhaus des Roten Halbmonds in Khan Younis. Beide wurden tagelang beschossen, auch mein Haus«, berichtete Majeda Al-Saqqa. »In Rafah gab es keinen einzigen Zentimeter Platz. Die Menschen schliefen auf der Straße, unter Bäumen. Kinder liefen herum und suchten nach Essbarem. Ich entschied für uns alle, nach Al-Mawasi zu gehen. Wir hatten keine Wahl.«
Seither versuchen sie, in den Sanddünen von Al-Mawasi zurechtzukommen, an einem Ort ohne Infrastruktur, ohne fließendes Wasser, reguläre Toiletten oder Strom. Dort hilft die CFTA Bedürftigen, Geflüchteten, Nachbarn und jenen Frauen, Kindern und Jugendlichen, die bis zum Krieg für Bildungsprogramme und Beratungsangebote in die Zentren der Organisation gekommen waren. Die Hilfe allerdings ist drastisch eingeschränkt. Denn Hilfsgüter sind knapp, zudem müssen Majeda und ihr Team wegen ihrer Zwangsumsiedlung quasi von vorn anfangen: Zuerst einmal halfen sie beim Bau von Zelten, damit Familien mit Kindern und alten Menschen nicht unter freiem Himmel schlafen mussten. Schließlich konnten Majeda Al-Saqqa und ihre Kolleg*innen, auch mit der Unterstützung von Freiwilligen, damit beginnen, Zelte für Hilfsdienste zu errichten, beispielsweise für medizinische Behandlungen.
Werden sie und die anderen je ihre Arbeit in Khan Younis wieder aufnehmen können? Das hängt von mehreren Faktoren ab. Zunächst einmal müssen sie diesen Krieg irgendwie lebend überstehen. Dann stellt sich die Frage, in welche Teile des Gazastreifens die israelische Armee und Regierung überhaupt palästinensische Zivilbevölkerung zurückkehren lassen werden, und unter welchen Bedingungen. Schließlich ist die Frage des Wiederaufbaus nicht nur eine Ressourcenfrage, sondern auch eine politische. Denn mit allen bereits vor dem 7. Oktober 2023 in Kraft befindlichen Einschränkungen der Wareneinfuhren nach Gaza, unter anderem für Baumaterialien, wird es Jahre oder Jahrzehnte dauern, die bislang zerstörte Infrastruktur auch nur annähernd wiederherzustellen.
Selbst wenn irgendwann die Waffen schweigen, wird dieser Krieg für die Menschen noch lange nicht vorbei sein. Während der Operation »Gegossenes Blei« schrieb Majeda Al-Saqqa 2009: »Je weiter wir in die Stadt kommen, desto größer ist die Zerstörung und desto unerträglicher wird der Geruch. In einem ganzen Wohngebiet steht kein Haus mehr. Stand hier nicht ein Gebäude, wo nun die Trümmer liegen? Ich bin nicht sicher. Die Leute reden nicht und blicken nicht auf. Sie laufen durch die Straßen wie Roboter.«
Lebensmittelpakete für unterversorgte Familien
Die zu Ernährungssouveränität arbeitende Union of Agricultural Work Committees leistet Nahrungsmittelhilfe
Schon vor dem 7. Oktober waren in Gaza rund 80 Prozent der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen, 65 Prozent litten unter Ernährungsunsicherheit. Nicht nur deshalb hatte Medico International, abgesehen von den langjährigen Projekten in den von Israel kontrollierten C-Gebieten des Westjordanlandes, auch im Gazastreifen begonnen, mit der Union of Agricultural Work Committees (UAWC) zu Fragen der Ernährungssouveränität zu arbeiten. Das Konzept unterscheidet sich von der bloßen Ernährungssicherheit insofern, als es nicht nur den Zugang zu Nahrungsmitteln im Blick hat, der ja auch nicht nachhaltig durch rein humanitäre Hilfe geschaffen werden kann, sondern es nach einer selbstbestimmten Nutzung der eigenen Ressourcen strebt.
Vor dem 7. Oktober 2023 waren in Gaza über 30 Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche der Enklave für palästinensische Bäuerinnen und Bauern sowie Hirtenfamilien nicht frei zugänglich. Dort beanspruchte die israelische Armee seit Jahren einen breiten Korridor entlang der Sperranlage als Pufferzone innerhalb Gazas, in dem nichts angebaut werden und den niemand betreten durfte.
In einem großangelegten Projekt für Patient*innen mit chronischen Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes – also Erkrankungen, deren Symptomatik sich mit der Ernährung wesentlich beeinflussen lässt – hatte die UAWC beispielsweise Dachgärten beigesteuert. Zum einen ließen sich Patient*innen so körperlich aktivieren, zum anderen erhielten sie frisches Gemüse, Küchenkräuter und Heilpflanzen. Ein weiteres, im Jahr 2023 angelaufenes Projekt widmete sich vor dem 7. Oktober der Unterstützung von Fischer- und Hirtenfamilien. Für die einen bot die UAWC tierärztliche Dienste an, vor allem für Schafe und Ziegen. Die anderen erfuhren Unterstützung bei der Reparatur ihrer Boote und der Instandsetzung ihrer Ausrüstung für die (Küsten-)Fischerei.
Beide Berufsgruppen sind seit Jahren Angriffen durch die israelische Armee und Marine ausgesetzt gewesen: die einen, weil sie immer wieder in jene nicht klar demarkierte und in der Praxis unterschiedlich tief durchgesetzte Pufferzone zur Sperranlage mit Israel gingen, um ihre Tiere weiden zu lassen; die anderen, weil sie auf See – auch innerhalb der mit Israel vereinbarten Gewässerzone – angegriffen, ihre Boote beschädigt, beschlagnahmt oder versenkt wurden. Vor allem der Fischereisektor in Gaza war deshalb über die Jahre geschrumpft.
Dann kamen am 7. Oktober 2023 die Anschläge der Hamas in Israel und im Anschluss der noch immer andauernde Krieg. Nach der vorübergehenden Abriegelung Gazas auf Befehl des israelischen Verteidigungsministers am 9. Oktober verknappten rasant alle Vorräte. Die Hilfslieferungen decken laut dem Büro für Humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen weiterhin nur einen Bruchteil des Bedarfs.
In dieser Lage begann die UAWC bereits am 8. Oktober damit, Lebensmittelpakete zu beschaffen und isolierte, unterversorgte Familien im gesamten Gazastreifen zu beliefern. Die Unterstützung richtet sich an Binnenvertriebene und (noch) nicht geflohene Menschen, die in der akuten Notlage Nahrungsmittelhilfe benötigen. Dabei arbeitet das Team von UAWC mit einem bewährten Netzwerk von mehr als 30 Freiwilligen zusammen, die nicht nur die gefährlichen Wege auf sich nehmen, um die Lebensmittel zu bedürftigen Familien zu bringen, sondern deren Augen und Ohren unerlässlich sind, um in Erfahrung zu bringen, wo in der Not überhaupt noch etwas erhältlich ist.
Weitgehend auf sich allein gestellt, sind die meisten Menschen gezwungen, in dem von der Außenwelt abgeschnittenen Kriegsgebiet Waren auf dem Schwarzmarkt zu kaufen, wenn die humanitäre Hilfe nicht ausreicht oder sie nicht erreichen kann. Wie die Mayasem Association in Rafah kann UAWC bei der Beschaffung von Lebensmitteln als größerer Abnehmer gegenüber Händlern bessere Preise aushandeln.
Riad Othman arbeitet seit 2016 als Nahost-Referent für Medico International. Davor war er Medico-Büroleiter für Israel und Palästina.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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