- Kommentare
- Kommentar
Amtseinführung in Moskau – Unkluger Boykott
Daniel Säwert zu Putins Amtsantritt ohne deutschen Botschafter
Wie umgehen mit Wladimir Putin? Diese Frage stellen sich viele westliche Regierungen, mal lauter und mal leiser, erst recht seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vor zwei Jahren. Die Wiederwahl des Präsidenten mit geschöntem Ergebnis hat die Frage noch lauter werden lassen. Die Antworten zu Putins Amtseinführung fielen unterschiedlich aus.
Der Boykott durch die meisten EU-Länder und vor allem der eilige Abzug des deutschen Botschafters, unter einem offensichtlichen Vorwand, sollten Protest und Distanz demonstrieren. Tatsächlich sind sie eine Absage an die Diplomatie und ignorieren die Realitäten. Putin ist nun mal der starke Mann in der Großmacht Russland. Wie man souverän damit umgeht, hat Frankreich gezeigt. Trotz des schweren Konfliktes nach den Äußerungen von Präsident Emmanuel Macron über einen möglichen Einsatz westlicher Truppen in der Ukraine hat sein Botschafter beim Festakt zur Amtseinführung nicht mit Abwesenheit geglänzt. Denn diplomatische Gepflogenheiten sind mehr als Formsache.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.