Schweden als Zielscheibe

Peter Steiniger über Stockholms Offenheit für Atomwaffen

Schweden ist laut Regierungschef Ulf Kristersson damit einverstanden, dass die USA im Falle eines Krieges Atomwaffen auf seinem Territorium stationieren. Das neue Mitglied der Nato würde dann, meint der Konservative, vom nuklearen »Schutzschirm« profitieren. Dabei blendet Kristersson aus, dass Schweden damit im Ernstfall zum potenziellen Ziel wird und welch aberwitziges Risiko ein Schutz darstellt, der auf der Fähigkeit zur wechselseitigen Auslöschung beruht.

Die Einschränkung auf den Kriegsfall beruhigt so wenig wie die Behauptung, Schweden bleibe Herr im eigenen Hause. Nach dem Scheitern der Strategie, Russland militärisch zu besiegen, wollen Falken die Nato noch tiefer in den Ukraine-Konflikt hineinziehen. Und mit dem DCA-Abkommen kann das US-Militär demnächst nach Gusto 17 Basen in Schweden nutzen. Die Lagerung von Kernwaffen ist dabei nicht ausdrücklich ausgeschlossen. So wird der Verrat am politischen Erbe von Ministerpräsident Olof Palme vollendet, der für nukleare Abrüstung und gemeinsame Sicherheit statt Konfrontation kämpfte.

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