Werbung

Ukraine: Gefährliche Flucht nach vorn

Daniel Säwert über die Forderungen nach Angriffen auf russisches Staatsgebiet

  • Daniel Säwert
  • Lesedauer: 2 Min.
Wolodymyr Selenskyj und Jens Stoltenberg wollen Russland mit westlichen Waffen angreifen.
Wolodymyr Selenskyj und Jens Stoltenberg wollen Russland mit westlichen Waffen angreifen.

Mit den massiven Angriffen auf die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw hat Russland die Debatte um den Einsatz westlicher Waffen erneut befeuert und die Falken in der EU und der Nato wieder in die Schlagzeilen gebracht.

Unisono forderten Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und Grünen-Politiker Anton Hofreiter ein Ende der Zurückhaltung und die Erlaubnis für Kiew, endlich mit westlichen Waffen auch russisches Staatsgebiet attackieren zu dürfen. Und die baltischen Staaten bringen wieder einmal die Entsendung von Truppen ins Spiel. Damit sprechen sie der ukrainischen Führung aus der Seele, die genau das seit Wochen von den USA fordert. Da die eigene Armee gegen die russischen Angreifer zunehmend Probleme bekommt, will Kiew die Flucht nach vorne ergreifen und Ziele im Nachbarland bombardieren. Natürlich nur militärische, wie man versichert.

Dass Russland dadurch klein beigibt und seinen Krieg beendet, ist durchaus zweifelhaft. Denn die Armee lernt schneller aus ihren Fehlern, als es den Strategen in Kiew und im Westen lieb sein dürfte. Die wahllosen Bombardements der russischen Grenzstadt Belgorod haben zudem bewiesen, dass Schäden und Opfer Moskau von seinem Kurs nicht abbringen.

US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz tun gut daran, die Falken in ihrem Umfeld im Zaum zu halten. Zumal Moskau in Person von Ex-Präsident Dmitri Medwedew erneut mit einer Ausweitung des Krieges droht. Obwohl Russland für einen offenen Konflikt mit der Nato kaum gewappnet sein dürfte – das Drohszenario ist gefährlich genug. Niemand sollte einen Atomkrieg riskieren, egal wie gering die Wahrscheinlichkeit dafür ist.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.