Sechs Kandidaten bei Präsidentenwahl in Iran

Zur Präsidentenwahl im Iran wurden fast nur Hardliner zugelassen

  • Lesedauer: 2 Min.
Der iranische Parlamentspräsident Mohammad Bagher Ghalibaf ist einer von sechs Kandidaten, die der Wächterrat für die Präsidentschaftswahlen am 28. Juni 2024 zugelassen hat. Ghalibaf hatte bereits in der Vergangenheit zweimal erfolglos bei einer Präsidentschaftswahl kandidiert.
Der iranische Parlamentspräsident Mohammad Bagher Ghalibaf ist einer von sechs Kandidaten, die der Wächterrat für die Präsidentschaftswahlen am 28. Juni 2024 zugelassen hat. Ghalibaf hatte bereits in der Vergangenheit zweimal erfolglos bei einer Präsidentschaftswahl kandidiert.

Teheran. Zur iranischen Präsidentschaftswahl Ende Juni sind sechs Kandidaten zugelassen worden, zum größten Teil Konservative. Wie das Innenministerium in Teheran am Sonntag mitteilte, dürfen unter anderem der amtierende Vize-Präsident Amir Hossein Ghasisadeh-Haschemi und der ultrakonservative Ex-Atomunterhändler Said Dschalili bei dem Urnengang am 28. Juni antreten. Die Kandidatur von Ex-Präsident Mahmud Ahmadinedschad wurde hingegen abgelehnt.

Die Wahl ist wegen des Unfalltodes von Präsident Ebrahim Raisi erforderlich. Raisi war am 19. Mai bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Deswegen musste die ursprünglich für kommendes Jahr geplante Präsidentschaftswahl in der Islamischen Republik vorgezogen werden.

Aus den 80 Bewerbern – 76 Männer und vier Frauen – wählte der von Konservativen dominierte Wächterrat der Verfassung sechs Kandidaten aus. Als einziger Reformer wurde Massud Peseschkian zugelassen, ein Parlamentarier aus der nordiranischen Großstadt Täbris und ehemaliger Gesundheitsminister.

Der 69-Jährige ist bekannt für seine offenen Worte. So hatte er mangelnde Transparenz der Behörden im Fall des Todes von Jina Mahsa Amini angeprangert. Die junge Kurdin war im September 2022 gestorben, nachdem sie wegen angeblichen Verstoßes gegen die strikten islamischen Kleidervorschriften festgenommen worden war. Ihr Tod hatte im Iran monatelange, landesweite Protesten unter dem Motto »Frauen, Leben, Freiheit« ausgelöst. AFP/nd

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