Werbung

Kostenloses Schulessen in Berlin: Sparen bei den Kleinsten

Das kostenlose Schulessen muss bleiben, fordert Marten Brehmer

Jetzt wird’s teuer: Bald könnten Grundschulkinder wieder für das Schulessen zahlen müssen.
Jetzt wird’s teuer: Bald könnten Grundschulkinder wieder für das Schulessen zahlen müssen.

Wer soll für das klaffende Loch im Berliner Haushalt zahlen? Bei Schwarz-Rot hat man die perfekte Gruppe zum Abkassieren gefunden: Grundschulkinder. Nachdem schon im Juni die Berliner CDU ein Ende des gebührenfreien Schulessens gefordert hatte, setzt jetzt der SPD-Landesvorsitzende Martin Hikel nach: Es dürfe »keine Denkverbote« geben, fordert er. Schon zuvor hatte er sich gegen die »Kostenlos-Stadt« ausgesprochen.

Geht es nach Hikel, würde sich Berlin ein Vorbild an Hamburg nehmen. Dort ist das Schulessen nur für die Kinder kostenlos, deren Eltern Bürgergeld oder Wohngeld erhalten. Zwei Drittel der Berliner Schüler müssten mithin künftig bis zu 100 Euro im Monat für das tägliche Mittagessen zahlen. Hikels Argument: Aktuell bezahle der Steuerzahler auch Kindern von Ärzten und Anwälten das Mittagessen, obwohl die es auch aus eigener Tasche zahlen könnten.

Man muss kein Herz für Reiche haben, um skeptisch zu sein. Schulen müssen dazu beitragen, Klassenunterschiede auszugleichen. Für den schulischen Erfolg sollte es keine Rolle spielen, welche Eltern ein Kind hat – das muss auch für das Mittagessen gelten. Vor der Mensa-Ausgabestelle sollte jedes Kind gleich sein.

Zumal längst nicht nur die Oberschicht unter dem Kampf um den Mampf leiden würde: Auch Gering- und Normalverdiener erreichen häufig nicht die für den Sozialhilfebezug notwendigen Einkommensgrenzen oder wissen nicht um die Leistungen. Angesichts der horrenden Mieten in der Hauptstadt liegen die real verfügbaren Einkommen ohnehin weit unter dem, was auf dem Lohnzettel steht. Und die Reichen? Die kann man mit Steuern effizienter zur Kasse bitten.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -