Faule Bürgergeldbezieher: Jagd auf ein Phantom

Jana Frielinghaus zur Debatte über faule Bürgergeldbezieher

Obwohl die von der Ampel beschlossenen Verschärfungen bei Sanktionen gegen Bürgergeldbezieher noch über die Praxis bei Hartz IV hinausgehen, reichen sie Union und FDP nicht aus.
Obwohl die von der Ampel beschlossenen Verschärfungen bei Sanktionen gegen Bürgergeldbezieher noch über die Praxis bei Hartz IV hinausgehen, reichen sie Union und FDP nicht aus.

Alles in den Debatten über zu viele faule Arbeitslose, die es sich in der »sozialen Hängematte« gemütlich machten, klingt haargenau wie vor 20 Jahren – kurz vor der Einführung von Hartz IV. Dabei ist die Zahl der renitenten, aber erwerbsfähigen Arbeitslosen heute wie damals verschwindend gering. Der starke Anstieg der Ausgaben für das Bürgergeld in den letzten beiden Jahren ist vor allem auf mehr als eine Million ukrainischer Geflüchteter zurückzuführen, die es erhalten. Es sind mehrheitlich Kinder, Alte und alleinerziehende Mütter.

Das wissen CDU-General Linnemann, seine Parteifreunde und die FDPler, die ins gleiche Horn blasen, ganz genau. Ebenso ist ihnen bekannt, dass die unbefristete und komplette Streichung des Bürgergelds verfassungswidrig wäre. Aber geltendes Recht kümmert sie nicht. Schließlich geht es ihnen nur darum, Menschen gegeneinander aufzuhetzen und sie so von den eigentlichen Ursachen für steigende Lebenshaltungskosten, für Armut trotz Arbeit, abzulenken. Und darum, eine neue Runde von Sozialkürzungen einzuläuten. Wie 2004.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal