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- Griechische Berge
Griechenlands unbekannte Ecke
Die Region Épirus im griechischen Nordwesten bietet traumhafte Buchten, einmalige Bergwelten und ursprüngliche Natur
Wie in einem Amphitheater ziehen sich die bunten Häuser den Hügel hinauf. Eine breite Hafenpromenade mit einladenden Restaurants führt am Meer entlang. Der Blick fällt auf die kleine bewaldete Insel Panagia mit ihrer weißen Kirche, die vor der Bucht liegt. Párga ist ein lebendiges Städtchen und mit seiner malerischen Lage ein idealer Urlaubsort. Die eng aneinandergebauten Häuser am Hafen erinnern an Italien. Kein Wunder, denn Venezianer, Osmanen, Engländer und schließlich Italiener haben ihre Spuren hinterlassen. Von den Venezianern stammt die Festung aus dem 16. Jahrhundert, von der man den schönsten Blick auf die Küstenstadt und die zerklüftete Küste hat.
Die Region Épirus liegt im Nordwesten Griechenlands, an der Grenze zu Albanien, und ist bei deutschen Touristen kaum bekannt. Zwischen dem nahezu unberührten Pindos-Gebirge mit über 2000 Meter hohen Bergen und den urwüchsigen Wäldern sowie dem Ionischen Meer mit seinen kleinen Buchten, mit langen Kiesstränden sowie türkisblauem Wasser präsentiert es Natur pur. Der Tourismus beschränkt sich vor allem auf die Küstenorte Párga und Syvota und den Vráchos-Strand.
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Olivenöl und Traumbuchten
Im Gewirr der engen Gassen von Párga treffen wir Ilias Liakris, den einzig verbliebenen Olivenölhersteller. Bis 1974 produzierten dort noch sechs Ölmühlen. Heute betreibt Liakris ein kleines Museum, in dem er Besuchern zeigt, wie mühsam früher die Herstellung von Olivenöl war. Er lädt zu einer Kostprobe ein. »Mein Öl ist eines der besten«, verkündet er stolz. Noch heute hat er 800 Olivenbäume, die ältesten stammen aus dem 17. Jahrhundert.
Die Strände in Párga, Kryoneri und Piso Kryoneri, sind klein und schnell überfüllt. Doch wer durch die engen Gassen über den Hügel geht, erreicht die Treppen hinab zum Váltos-Strand. Der drei Kilometer lange Sandstrand ist der Hausstrand der Stadt mit Sonnenliegen, Beach-Bars und einigen Hotels. Ruhiger ist es am Líchnos Beach, erreichbar über eine kurvige Straße oder mit dem Taxiboot. In der mit Felsen begrenzten, nur wenig bebauten Bucht lockt ein feiner Sandstrand, und in der Coral Beach Bar kann man den Tag entspannt ausklingen lassen.
Nördlich von Párga liegt die kleine Traumbucht Sarakiniko, eingerahmt von Felsen, mit weißem Kiesstrand und türkisblauem Wasser. Der Strand ist ein beliebtes Ausflugsziel mit dem Boot. Wer die Bucht in Ruhe genießen will, übernachtet in der einfachen Unterkunft von »Alex’s Bar« oder luxuriöser im »Boutique Hotel Anemolia«.
Provinzhauptstadt mit Moschee und Festung
Ganz dem Tourismus verschrieben hat sich das einstige Fischerdorf Syvota. Die Hügel um den Ort sind mit Hotels zugebaut, an der Promenade reihen sich Restaurants und Bars aneinander. Syvota selbst hat keinen Strand. Zu Fuß, mit dem Boot oder über kleine Straßen erreicht man die kleinen Buchten Gallikos Molos, Zeri oder den weniger besuchten Strand Dei mit lauschiger Taverne.
Das Zentrum der Strandliebhaber liegt südlich von Párga am drei Kilometer langen Vráchos Beach. Eine steile Serpentinenstraße führt bei Loútsa von der Hauptstraße hinab zu dem flach abfallenden Sandstrand. Jenseits der Strandstraße liegen Hotels, Studios, Tavernen, Bars und Minimärkte. Von hier ist es nicht weit bis zum Fluss Acheron, der einst der Eingang in die Unterwelt gewesen sein soll. Der Fluss mit seinem kalten, kristallklaren Wasser schlängelt sich durch eine urwüchsige Landschaft, und bei niedrigem Wasserstand kann man hüfttief in die Schlucht hineinwandern – eine angenehme Erfrischung besonders im heißen Sommer.
Im Landesinneren liegt Ioánnina, die Hauptstadt von Épirus am Pamvotida-See. Die Studentenstadt mit vielen Straßencafés war einst von den Osmanen besetzt, wie man an der Festung mit ihren Moscheen und Museen sehen kann. Um die auf einer Halbinsel gelegene Altstadt führt eine breite Seepromenade.
30 Kilometer nördlich von Ioánnina liegt die Bergwelt des Vikos-Aoos-Nationalparks mit dem 2480 Meter hohen Timfi. Hauptattraktion ist die Schlucht Víkos, zehn Kilometer lang und bis zu 1000 Meter tief. Wer sie durchwandern will, geht am besten im Dorf Monodhéndri hinab, durchquert die Schlucht und steigt über einen steilen Pfad wieder zum Dorf Víkos auf. Über 40 kleine Dörfer liegen in der dicht bewachsenen Berg- und Hügelregion, verbunden durch jahrhundertealte zwei- oder dreibogige Steinbrücken.
Einheimische Küche mit Blick in die Schlucht
Eines der ältesten Dörfer ist Kipoi. Hier betreibt Michalis Vlachos das Hotel »Machalas«. Die Appartements sind in zehn Häusern untergebracht. Jedes Zimmer hat seinen eigenen Stil mit bunten Holzdecken, schweren Perserteppichen und traditionellen handgefertigten Möbeln aus Holz und Eisen.
Gegenüber in der Taverne serviert Michalis abends einheimische Küche: überbackenen Käse und im Ofen gegartes Ziegenfleisch. »Den schönsten Blick in die Víkos-Schlucht habt ihr von Beloi«, verrät er uns. »Das erreicht ihr über die Straße nach Vradeto. Von dort seid ihr in einer knappen Stunde am Aussichtspunkt.«
Die schmale Straße führt durch einsame Bergdörfer, schraubt sich in schier endlosen Kurven in die Höhe und führt über Hochebenen mit spektakulären Ausblicken über die Berge. Von Vradeto führt erst ein Feldweg, dann ein steiniger Pfad über Wiesen voller bunter Wildblumen bis zum Aussichtspunkt mit Blick in die tiefste Schlucht der Welt, wie die Einheimischen behaupten. 1000 Meter fallen die Kalksteinwände senkrecht in die Tiefe.
- Infos: www.visitgreece.gr
- Anreise: Der nächste Flughafen ist Preveza, der von verschiedenen Flughäfen bspw. von Condor angeflogen wird.
- Unterkunft: In Párga in der Pansion Nikos Vergos (www.parga-vergos.gr), stilvolle Pension hinter dem Piso-Kryoneri-Strand ab 55 Euro. Direkt am Strand von Váltos wohnt man im Ionion Beach Resort (ionionbeachresort@gmail.com), alle Zimmer haben Meerblick, Pool und Restaurant, EZ/DZ ab 96 Euro. In Syvota bietet Angela Studios (https://angelaroukoustudios.gr), Appartements am Ortsrand im Garten, ab 50 Euro.
- Literatur: Andreas Neumeier/Peter Kanzler: Nord- und Mittelgriechenland, Michael Müller Verlag, 29,90 Euro.
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