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Berliner Naturschutz: Waldverjüngung, Tierfotos und Umweltlehre
Drei Naturschützende zeichnet der Umweltsenat aus – ihre Beiträge fürs Klima sind divers
Achim Förster pflanzt seit 50 Jahren Bäume in und um Berlin. »Eigentlich seit 74 Jahren«, ergänzt er anlässlich der Auszeichnung des Berliner Naturschutzpreises in der Umweltsenatsverwaltung in Mitte. Damit meint der 74-Jährige, der am Schlachtensee aufwuchs, dass er bereits als kleines Kind Bäume gepflanzt habe. Am liebsten wäre er im Wald geblieben, statt in die Schule zu gehen, erzählt der Rentner. Bereuen tut er seine schulische Ausbildung dennoch nicht. Er studierte Chemie, mischte in der Naturschutzpolitik seines Bezirks mit, schuf mit seinem Wissen im Museumsdorf Düppel einen Hochwald und ist einer der drei Preisträger*innen für den Naturschutz in Berlin.
Am Montag händigt ihm Britta Behrendt (CDU), Staatssekretärin für Klimaschutz, seine Urkunde aus. Auf ihre Frage hin, was Förster der nächsten Generation gern mitgeben wolle, sagt dieser, dass sie sich wehren solle. Gegen alle, die meinen, wir bräuchten die Natur nicht und solche, die glauben, es gebe keinen Klimawandel. Im Gespräch mit »nd« erklärt Förster, dass seine Art und Weise der Aufforstung eine »Naturverjüngung« sei. Statt vorgezüchtete Pflanzen aus der Baumschule einzubuddeln, habe er dem Wald seinen natürlichen Lauf gelassen: Wenn ein Baum Samen auf den Boden wirft, diese den Witterungsbedingungen trotzen und Keime bilden, habe er sich für den Erhalt der Jungpflanzen eingesetzt. Dadurch entstehe ein standortgerechter und widerstandsfähiger Wald.
Förster meint, jede*r könne einen Baum pflanzen. »Interessant wird es bei der Frage, wer bereit ist, einen Eimer Wasser zum Baum zu tragen.« Wahrscheinlich würden sich die Schüler*innen einer Lichtenberger Gemeinschaftsschule bereit erklären, wenn sie es nicht bereits tun. Denn der »Grüne Campus Malchow« ist neben Achim Förster einer der weiteren Preisträger*innen für Naturschutz. Am Montag sind ein Abiturient und ein Schüler der Mittelstufe mit einem Lehrer für Umweltbildung und der Schulleiterin als Vertretende ihrer Schule präsent.
Neben dem Unterrichtsfach Umweltlehre können sich die 1800 Lichtenberger Schüler*innen auf ihrem eigenen Bauernhof »Knirpsenfarm« austoben und in Themenbereichen wie Umweltpsychologie, Upcycling, fairen Handel oder bedrohten Tierarten weiterbilden. »Das Tolle ist, dass an unserer Schule jeder so sein kann, wie er will«, erzählt der Schüler Alex »nd«. Der Abiturient Janek habe sich genauso wie Alex ganz bewusst wegen des umweltspezifischen Schwerpunkts für die Gemeinschaftsschule entschieden, wie er im Gespräch mit »nd« sagt. Die Schulleitung sei stolz über die Auszeichnung – sie passe auch zum 30-jährigen Jubiläum des Fachs Umweltlehre.
Der Einzige, der seine Urkunde urlaubsbedingt nicht persönlich von Staatssekretärin Behrendt überreicht bekommt, ist Matteo Schölzel. Der Jugendliche fotografiert Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum. »Manchmal sieht man gar nichts und manchmal hat man ganz besondere Beobachtungen, die man nie vergisst«, sagt er in einem Video anlässlich seiner Auszeichnung für Naturschutz. Der Köpenicker führt ehrenamtlich Menschen durch Berliner Moorlandschaften oder Brandenburger Kiefernwälder, um Wildschwein, Hirsch und Rehe zu treffen und Berliner*innen für den Naturschutz zu begeistern.
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