Werbung

Abschlussfeier: Tom Cruise verdirbt Vorfreude auf Olympia 2028

Die nächsten Spiele in Los Angeles werden wohl ein einziges Hollywood-Spektakel

Tom Cruise rast durch Paris. Kann man machen, muss man aber auch nicht.
Tom Cruise rast durch Paris. Kann man machen, muss man aber auch nicht.

Paris sagt Adieu! Für die nächsten Olympischen Sommerspiele geht’s 2028 über den Atlantik nach Los Angeles. Kann man sich darauf freuen? Meine ganz persönliche Antwort lautet: »Weiß ich nicht so richtig.« Die Abschlussfeier am Sonntagabend, in der sich traditionell der nächste Gastgeber schon mal in Szene setzen durfte, spiegelte meine Zerrissenheit ideal wieder. Einerseits traten da die Red Hot Chili Peppers am Venice Beach auf. Es gibt kaum mitreißendere Riffs als das zu »Can’t Stop«. Andererseits war da der Auftritt von Tom Cruise und die logische Frage: Muss das sein?

Ja, der Schauspieler ist ein Superstar mit Hunderten Millionen Fans weltweit. Aber er kann einem auch auf die Nerven gehen. Von all dem Scientology-Kram, zu dem ihn angeblich seit 16 Jahren kein Journalist mehr interviewen darf, mal ganz abgesehen. Cruise ist mittlerweile 62 Jahre alt und seilt sich noch immer von einem Stadiondach ab. Wieso ist er da überhaupt raufgeklettert? Das war ebenso unnötig wie die Fortsetzung von »Top Gun«. Oder jeder Versuch, mit einer Charakterrolle endlich einen Oscar zu gewinnen – weil man ihm nun mal immer ansieht, dass er es so doll versucht.

Und jetzt braucht diese Inkarnation einer Midlife-Crisis nur eine Minute per Motorrad vom Stade de France ins Flugzeug und direkt rüber nach LA? Aber zwischen den Premieren von »Mission Impossible« 7 (2023) und 8 (2025) liegen zwei Jahre! Wohlgemerkt mit Cliffhanger. Das ist eine Frechheit, die es zu geißeln gilt. Ob man deswegen auch Olympia 2028 boykottieren sollte, weiß ich noch nicht. Hängt auch davon ab, ob Donald Trump die Spiele eröffnen darf oder doch Kamala Harris. Ja, das mit den Cliffhangern kann ich auch.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -