- Kommentare
- Pflegereform
Falsche Hoffnungen
Ulrike Henning über die ausbleibende Pflegereform
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat es wieder getan. Große Ankündigung, Tusch – und Pustekuchen. Die Pflegeversicherung – vielmehr aktuell ihre Finanzierung – ist in der Krise. Das ist nichts Neues und die verschiedenen Ursachen dafür, bei denen die Bundesregierung in der Pflicht wäre, sind bekannt. Unter anderem die nicht abgegoltenen Ausgaben für Pandemiezwecke könnten die finanzielle Disbalance schnell aufheben, zumindest vorerst. Weitere Ideen stecken im Koalitionsvertrag.
Aber darauf will man die Leute nicht unbedingt mit der Nase stoßen, das würde ja eine funktionierende Koalition voraussetzen. Andererseits sind die eher naheliegenden Beitragserhöhungen auch nicht das, was dem Wahlvolk so gefallen wird. Deshalb bleibt es auch diesmal wieder, wie zuletzt im Juli des Jahres, bei der Leerformel »große Pflegereform«. Dass die kommen wird, ist genauso wahrscheinlich wie eine Pflegevollversicherung, von CDU und CSU zuletzt in schon recht großer Verzweiflung aufgerufen. Wetten?
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.