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Libanons Regierung bemüht um Feuerpause
Weitere Gefechte zwischen Hisbollah und Israels Armee im Süden des Landes
Im Süden des Libanon liefern sich die Hisbollah und israelische Soldaten weiter Gefechte. Die Soldaten hätten aus der Nähe mehrere »Terroristen eliminiert«, teilte die israelische Armee mit, und Hunderte Waffen der Hisbollah zerstört, darunter Panzerabwehrraketen und Raketenstartgeräte, die auf Israel gerichtet gewesen seien. Die Angaben konnten nicht überprüft werden.
Israels Bodentruppen hatten vor wenigen Tagen laut Sicherheitskreisen im Libanon einen Militärposten der Hisbollah nahe dem Grenzort Marun Al-Ras erobert. Demnach seien israelische Militärfahrzeuge in der Nähe der dort ebenfalls stationierten Soldaten der Unifil-Mission der Vereinten Nationen gesichtet worden.
Israels Armee offenbar an drei Stellen in den Libanon eingedrungen
Die Hisbollah teilte wiederum mit, sie habe einen Versuch der israelischen Truppen abgewehrt, in ein Gebiet in der Nähe des Küstenorts Al-Naqura im Südwesten einzudringen. Das Unifil-Hauptquartier befindet sich seit 1978 in Al-Naqura. Wenn all diesen Verlautbarungen zu trauen ist, könnten Israels Soldaten bereits an drei verschiedenen Grenzabschnitten in den Libanon eingedrungen sein oder dies versuchen: bei Al-Naqura an der Mittelmeerküste; nahe dem Dorf Marun Al-Ras, rund 35 Kilometer weiter östlich; sowie nahe Kafr Kila im Nordosten.
»Was wir erleben, ist eine echte Katastrophe, die es noch nie gegeben hat.«
Kamel Mohanna Direktor der libanesischen Hilfsorganisation Amel
Alle drei Gebiete waren schon in der Vergangenheit Kriegsschauplätze. Im März 1978 hielt die israelische Armee Al-Naqura sieben Tage besetzt, im Krieg von 1982 wurde der Ort wie auch Kafr Kila in die sogenannte Sicherheitszone integriert, de facto eine Besatzungszone im Südlibanon. Bei Marun Al-Ras gab es 2006 ein Gefecht zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Das israelische Militär kennt daher diese Gebiete sehr gut und rückt anscheinend auf breiter Front in den Libanon vor, wobei die Grenzlänge in West-Ost-Richtung nur knapp 50 Kilometer misst.
Die US-Regierung warnt mit Blick auf das militärische Vorgehen Israels im Libanon vor ähnlichen Kriegszuständen wie im Gazastreifen. »Ich sage ganz klar, dass es im Libanon keine Militäraktion geben darf, die dem Gazastreifen ähnelt und ein ähnliches Ergebnis wie im Gazastreifen hinterlässt«, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, auf Nachfrage. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuvor dem libanesischen Volk gedroht, das Land stehe am Rande »eines langen Krieges«, der zu »Zerstörung und Leid wie im Gazastreifen« führen könne.
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1,2 Millionen Menschen mussten fliehen
Wie prekär die Lage im Libanon ist, illustrierte Kamel Mohanna, Direktor der libanesischen Hilfsorganisation Amel. »Was wir erleben, ist eine echte Katastrophe, die es noch nie gegeben hat«, sagte er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz, organisiert von der deutschen Hilfsorganisation Medico International. »In nur zwei Tagen sind 1,2 Millionen Menschen aus den südlichen Vororten Beiruts, aus dem Süden des Landes und der Bekaa-Ebene in den Norden und nach Syrien geflohen, 100 000 ins Ausland«, fügte er hinzu.
Nur rund 280 000 Menschen hätten in den 1000 verfügbaren Gemeinschaftsunterkünften Schutz gefunden, erläuterte Mohanna und verlangte zwei Dinge: »Erstens muss die internationale Gemeinschaft Druck ausüben für eine sofortige Waffenruhe. Zweitens benötigen wir dringend humanitäre Hilfe. Was wir haben, reicht nicht.«
Gespräche über Waffenruhe
Die geschäftsführende Regierung im Libanon bemüht sich im Kontakt mit den USA und Frankreich weiter um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah. Der Austausch sei verstärkt worden, teilte Ministerpräsident Nadschib Mikati mit. Ziel sei, vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats den Druck zu erhöhen, um die israelischen Angriffe zu stoppen und auf eine befristete Waffenruhe hinzuwirken. Mit Agenturen
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