- Kommentare
- Migration
Gute Fremde, schlechte Fremde
Jana Frielinghaus über den deutschen Umgang mit »Ausländern«
Der Irrsinn ist grenzenlos: Da tüfteln Ampel-Parteien, CDU und CSU unentwegt an Plänen, wie man möglichst schnell möglichst viele Ausländer abschieben kann. Die Behörden, davon angespornt, schaffen vermehrt auch Fachkräfte und Azubis außer Landes. Parallel aber wollen die Politiker dieser Parteien Hunderttausende Fachkräfte im Ausland anwerben. Zur Gewinnung Hochqualifizierter aus Indien hat das Kabinett nun eigens eine Strategie beschlossen.
Anreize braucht es tatsächlich, denn bislang waren die Tingeltouren deutscher Regierungsmitglieder in Westafrika oder Mexiko von mäßigem Erfolg gekrönt. Es hat sich nämlich herumgesprochen, dass man in Deutschland selbst mit guter Ausbildung nicht wirklich gewollt ist. Dass mit Marc Biacacz nun ausgerechnet ein CDU-Politiker mahnt, die Regierung müsse für die indischen Experten auch Wohnraum und Kitaplätze zur Verfügung stellen, ist ein echter Treppenwitz. Es war die CDU, die einst mit dem Slogan »Kinder statt Inder« Wahlkampf machte und bis heute Ressentiments bedient.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.