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Damit die Heimkehr nicht im Sarg erfolgt
Für viele Menschen auf den Philippinen ist Arbeitsmigration eine Flucht aus der Armut. Über die Risiken klärt ein Verein in Davao auf – und hilft
In den Seitenstraßen rund um die Taft-Avenue, eine der Magistralen im Herzen des Zwölf-Millionen-Molochs Manila, liegen die zahlreichen Büros der Vermittler. »Sheeba International Recruiting« prangt auf einem besonders großen Schild über einem kleinen Hauseingang, nebenan liegen RP Recruiting International Inc. und weitere Agenturen. Gerade verschwindet eine kleine Gruppe von vier, fünf Männern hinter der Tür ins Gebäudeinnere. Ob sie schon ihre Arbeitsverträge in der Tasche haben und nur für letzte Absprachen kommen oder sich erst auf eine Beschäftigungsofferte irgendwo Tausende Kilometer entfernt einfinden, lässt sich nicht ausmachen.
Es ist der alte Traum, aus dem Teufelskreis der Armut auszubrechen – oder zumindest für eine Weile ein gesichertes Einkommen zu haben, das weit über dem liegt, was daheim zu verdienen wäre, um so die Familie finanziell über Wasser zu halten. Dafür nehmen viele Einwohner des Inselstaates beiderlei Geschlechts große Entbehrungen auf sich. Beispielhaft steht dafür der hohe Anteil von Filipinos an den Schiffsbesatzungen, die die Weltmeere befahren. Andere schuften auf Baustellen, um in Dubai oder anderen Metropolen am Golf neue Wolkenkratzer hochzuziehen, während viele philippinische Frauen in Hongkong Kinder hüten und den Haushalt machen – oder nicht zuletzt als examinierte Krankenschwestern in westlichen Kliniken Stellen besetzen, für die sich nicht genügend Einheimische finden.
Aufklärung in den Gemeinden
»Sichere Migration ist ein Menschenrecht!«, heißt es bei der Nichtregierungsorganisation Mindanao Migrants Centre for Empowering Actions (MMCEA) in Davao. Das ist ihr grundlegender Anspruch. Niemand aus dem Team will den Ausreisewilligen die Entscheidung ausreden, eine vergleichsweise gutbezahlte Arbeit in der Ferne anzunehmen. Doch es geht um die jeweiligen Umstände. Denn allzu viele stolpern noch immer ohne genaue Vorstellung über die vielen Risiken in dieses Abenteuer.
Davao ist die größte Stadt auf Mindanao. Das Vereinsbüro liegt an einer Seitenstraße in einer ruhigen Wohnsiedlung, etwa 20 Minuten Fahrt im Jeepney genannten Sammeltaxi vom Stadtzentrum entfernt. Drinnen geht es geschäftig zu. Rund ein Dutzend Mitarbeitende, überwiegend Frauen, sitzt vertieft an Computerbildschirmen oder hat anderweitig zu tun. An einer Wand hängen Statistiken, Arbeitspläne und regionale Landkarten.
Die Zeit, den folgenschweren Schritt mit der Familie zu beraten, fehlt, wenn die Agentur mitteilt: »Übermorgen geht es los.«
Mittendrin stehen Glory Seno und Inorisa Elento: Erste ist 36, Programm-Managerin und schon einige Jahre mit dabei. Teamchefin Inorisa wiederum, schon 60, gehört zu den Gründer*innen der Organisation, die 2007 aus der Taufe gehoben wurde. In den mehr als anderthalb Jahrzehnten hat sich MMCEA in der ganzen Region einen Namen gemacht.
Mindanao ist nach Luzon die zweitgrößte Insel der Philippinen. Auf einer Fläche von 97 000 Quadratkilometern leben mehr als 27 Millionen Menschen. Warum es auch von hier viele zum Geldverdienen ins Ausland zieht, hat verschiedene Gründe. Mindanao ist vergleichsweise arm, wird oft von Naturkatastrophen heimgesucht und war lange von einem separatistischen Konflikt mit religiöser Komponente erschüttert. Ein größerer Teil der Inselbevölkerung sind Muslime, anders als der katholisch dominierte Rest des Landes.
»Frieden und Entwicklung ist in vielen Gebieten ein großes Thema«, verweist Glory auf den langjährigen bewaffneten Aufstand der Rebellengruppen Mindanao National Liberation Front (MNLF) und der später abgespaltenen Mindanao Islamic Liberation Front (MILF), der inzwischen weitgehend als befriedet gilt. Aber noch heute sind radikalislamische Gruppen, die teilweise dem IS die Treue geschworen haben, auf dieser und umliegenden Inseln des Archipels aktiv. »Der Konflikt war und ist ein Push-Faktor«, konstatiert Glory, selbst in Friedenszeiten mangele es weiterhin an der ausreichenden Zahl an Jobs mit menschenwürdiger Bezahlung.
Dass die Entscheidung, das Land zu verlassen, bei den meisten eher aus blanker ökonomischer Not geboren ist als aus tiefem inneren Antrieb, wissen Inorisa, Glory und ihre Kolleg*innen sehr wohl. Deshalb soll zumindest der Schritt bestmöglich vorbereitet sein und ein kritisches Bewusstsein für die damit einhergehenden Gefahren vorhanden sein, ebenso das Wissen, wo und wie man sich bei Problemen Hilfe und Beratung holen kann. »Wir sind in allen sechs Regionen Mindanaos aktiv«, erklärt die Vereinsvorsitzende Inorisa, »überall haben wir Netzwerke mit unseren Partnern, lokalen Basisorganisationen und Gruppen aus den Gemeinden.« Denn es gehe darum, möglichst frühzeitig und umfassend mit Aufklärungsmaßnahmen in die örtlichen Gemeinschaften hineinzuwirken.
»Zu einem überwiegenden Teil ist die Migration von der Insel weiblich«, ergänzt sie. Zielländer seien Kuwait und Saudi-Arabien, wo Frauen mehrheitlich als Hausangestellte Beschäftigung finden. Die Rangliste zeigt sich auch in den amtlichen Statistiken jener Overseas Filipino Workers (OFW) – so ihre offizielle Bezeichnung –, die wegen zugespitzter Probleme vorfristig heimgeholt werden müssen. 2023 lag für Davao Saudi-Arabien knapp vor Kuwait, gefolgt von Katar und Jordanien. »Ich glaube schon, dass unsere Kampagnen helfen. Betroffene wissen oftmals um das Hilfsangebot, geben deshalb heute früher einen Notruf an ihre Familien oder direkt an uns ab«, betont Glory. Das sei wichtig, um rechtzeitig einschreiten zu können, bevor die Lage völlig eskaliert und die Rückkehr nur noch im Sarg erfolgt – sogar solche Fälle gibt es immer wieder.
Keine geregelten Arbeitszeiten
Auch Inorisa, die auf 17 Jahre Erfahrungen in der NGO zurückblicken kann, ist von Fortschritten überzeugt: »Wir haben viel bewirkt.« Dennoch bleibe weiterhin unendlich viel zu tun. Kriminelle Netzwerke schlafen nicht und gerade der Bereich der illegalen Rekrutierung spiele noch immer eine markante Rolle. Oberstes Ziel bleibe es zu verhindern, dass Gutgläubige in die Hände dieser Menschenhändler fallen. »Gerade zu Corona-Zeiten wuchs der Druck, außer Landes zu gehen«, berichtet sie. Nicht jeder könne da bei Job-Offerten zwischen seriösen und höchst zweifelhaften Angeboten unterscheiden. Deshalb hat nicht nur die NGO in dieser Zeit ihre Informationskampagnen verstärkt, auch regierungsseitig habe es diesbezüglich einige Hilfe gegeben. Gleichwohl, gibt Glory zu bedenken, sei es gerade im Social-Media-Bereich, der auf den Philippinen reichlich genutzt wird, sehr herausfordernd, illegale Offerten aufzuspüren und trockenzulegen.
»Die Regierung reagiert vor allem nach Skandalen, die hochgekocht sind«, sagt Inorisa mit ernstem Blick. Nach einer gravierenden Misshandlung wurde zum Beispiel der Arbeitskräfteexport nach Kuwait zwischenzeitlich gestoppt. »Generell bleibt es für uns eine Herausforderung, die Menschen dazu zu bringen, sich zweimal zu überlegen, wohin sie gehen.« Und während beispielsweise die chinesische Sonderwirtschaftsmetropole Hongkong – rund die Hälfte aller dort beschäftigten ausländischen Haushaltshilfen stammt von den Philippinen – in klar vereinbarten Standards zum Beispiel maximale Arbeitszeiten und einen freien Tag pro Woche vorschreibt, fehlen solch grundlegende Schutzbestimmungen für migrantische Kräfte in anderen Ländern nahezu völlig. Fehlende Kontakte in einem gänzlich fremden Land und die Sprachhürde seien weitere Hindernisse, gerade wenn es um die Lösung ernster Probleme geht. Allen Widrigkeiten zum Trotz seien die Migrationszahlen nach einer kurzen Flaute derzeit mit weit über einer Million Arbeitskräften wieder so hoch wie in Vorpandemiezeiten, so Inorisa.
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»Wir hatten beispielsweise den Fall von Ana. Sie ist inzwischen in ihrer vierten Auslandsanstellung. Beim zweiten Job gab es massive Probleme, als ihr Chef sexuell übergriffig wurde«, berichtet Glory. Über Facebook hatte Ana davon berichtet – was ihren Arbeitgeber in Rage brachte: »Er drohte sogar, sie umzubringen, wenn sie den Post nicht umgehend löschen würde.« Doch zum Glück sei da schon Hilfe in die Wege geleitet worden, die Frau wurde zurückgeholt, stellte auch Anzeige. »Ihre damalige Vermittlungsagentur wurde daraufhin geschlossen und musste eine Entschädigung zahlen«, so Glory. Der Täter selbst blieb aber bisher unbehelligt. Das ist kein Einzelfall. Im Ausland sei es äußerst schwierig, solche Strafverfahren erfolgreich bis zum Ende zu führen und den Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, ergänzt Inosoria, »gerade in den Golfstaaten«.
Zurückgelassene Familienmitglieder
Dass nicht nur Frauen Probleme bekommen, zeigt das Beispiel von Jose, der als Lehrer in China gearbeitet hatte – ausgerechnet in der Nähe von Wuhan. Als die Corona-Pandemie mutmaßlich von dort ihren Anfang nahm und im Land einer der härtesten Lockdowns weltweit verhängt wurde, litt der in seinem Zimmer eingesperrte Jose extrem unter der erzwungenen Einsamkeit und entwickelte eine psychische Störung. Mühsam gelang es schließlich, ihn heimzuholen, wo er aber mit leeren Händen dastand, statt seine Familie weiter finanziell unterstützen zu können. Das schlage sich sehr negativ auf das Selbstwertgefühl nieder.
Viele Mitarbeitende von MMCEA haben selbst Familienmitglieder, die in Übersee arbeiten. Inorisa wurde einst gewissermaßen durch ihren Bruder zum Engagement in diesem Bereich gebracht. Glory weiß auch durch eine Tante, wie schwierig die Situation sein kann: »Sie hatte nach nur fünf Tagen am Zielort einen psychischen Zusammenbruch, musste von der Agentur zurückgeholt werden.« Von ihren vier Kindern im Alter von dreizehn, zehn, sieben und knapp zwei Jahren habe sich ihre Tante nur schwer lösen können. Vor allem die Sorge um das zurückgelassene jüngste Kind ließ ihr keine Ruhe. »Aber nicht nur für sie, auch für die Kleine war die Trennung traumatisch«, fügt Glory hinzu.
Eine der wesentlichen Botschaften des Teams von MMCEA ist es, die Söhne und Töchter frühzeitig einzubeziehen. Man könne nicht sagen, ab welchem Alter Kindern eine solche Trennung zumutbar sei, betont Inorisa. »Wenn sie jünger als zehn sind, ist das aber besonders risikobehaftet, danach ist zumindest auch bei den Kindern ein gewisses Grundverständnis für die Situation da«, ergänzt Glory. Sie hat den Fall Maria vor Augen – ein Mädchen, das immer wieder den Vater gelöchert habe, wo denn seine Mutter sei, und sich selbst daraufhin die Schuld für deren Abwesenheit gegeben habe. »Schuldgefühle kommen gerade daher, nicht Teil der Entscheidung zu sein«, unterstreicht die Aktivistin. Deshalb halte man immer wieder betroffene Familien dazu an, sehr offen und ausgiebig über den folgenschweren Schritt zu beraten, dem Heimatland und der eigenen Familie für zwei Jahre oder gar länger den Rücken zu kehren.
Die Zeit zu regeln, wer sich um die Kinder kümmern wird, könne fehlen, wenn die Agentur bei Vertragsabschluss lapidar mitteilt: »Und übermorgen geht es los.« Manchmal seien Mütter auch alleinerziehend oder gar beide Eltern zugleich im Ausland. Minderjährige blieben dann bisweilen sogar allein zu Hause oder würden etwa überhastet bei Nachbarn »geparkt«, die man nicht einmal näher kenne. »In einem solchen Fall hatte eine Mutter dann auch noch Schwierigkeiten, der Nachbarin gleich die ersten zwei Monate wie versprochen Geld zu schicken«, erzählt die Vereinschefin – ihren Kindern ging es in dieser Zeit bei der fremden Betreuerin gar nicht gut.
Mit etwa 2,33 Millionen Overseas Filipino Workers (OFW) hat sich die Zahl der philippinischen Arbeitsmigrant*innen gegenüber dem Vorjahr laut den vorläufigen Zahlen der nationalen Statistikbehörde von Ende März etwa verdoppelt – und hat nach deutlichen Einbrüchen in der Pandemiezeit das Vor-Corona-Niveau leicht überschritten. Die Heimatüberweisungen dieser Personengruppe machen mit umgerechnet 33,5 Milliarden US-Dollar rund 9,66 Prozent der Wirtschaftsleistung des Inselstaates aus. Die meisten der migrantischen Arbeitskräfte sind laut Untersuchungen junge Leute zwischen 25 und 34 Jahren. Allein die Seeleute machen etwa 400 000 Personen aus. Die am stärksten steigende Nachfrage war bereits 2020 im Bereich der Pflegekräfte zu verzeichnen. Dort liegt die Bundesrepublik hinter Saudi-Arabien und Großbritannien mittlerweile auf Rang drei der Zielländer. Der Einstiegslohn für diese Berufsgruppe liegt in der Heimat im Schnitt bei lediglich 400 US-Dollar, im Ausland lässt sich das Vier- bis Achtfache verdienen. Etwa 2000 Fälle illegaler Rekrutierung wurden 2021 registriert. Die Zahl von Misshandlungsmeldungen belief sich im ersten Corona-Jahr 2020 auf rund 5000 – allerdings bei starkem Rückgang auf nur noch 560 000 in Anstellung befindliche OFW. Thomas Berger
In einem anderen Fall wurden die beiden Kinder einer Frau schwer krank: »Erst schickte sie nur Geld für die Behandlung, doch als das eine Kind sogar starb, kam sie zurück, um wenigstens für das andere da zu sein.« Das Geld für ihre vorzeitige Heimkehr hatten dabei Freunde und Verwandte gesammelt. Denn tatsächlich seien viele Verträge so formuliert, dass selbst in Notfällen weder Agentur noch Arbeitgeber für einen vorzeitigen Rückflug innerhalb der Laufzeit aufkommen, erklärt Inorisa. Nur manchmal seien bestimmte Ausnahmen festgelegt. Wenn die Anstellung gut laufe und ein Anschlussvertrag angeboten wird, seien viele Arbeiterinnen und Arbeiter in Übersee froh über eine solche Offerte – dann geht es nur für einen vielleicht zweimonatigen Urlaub nach Hause zur Familie, bevor weitere Jahre der Trennung folgen. »Manche Kinder sehen die eigenen Eltern am Ende so einer Zeitspanne geradezu als Fremde an«, weiß die Vereinsvorsitzende aus etlichen Fällen ihrer langjährigen Tätigkeit zu berichten.
Inorisa und Glory waren auch schon in Deutschland – 2023 auf Einladung von AWO International. Der Fachverband der Arbeiterwohlfahrt ist ein Förderer ihres Vereins. In Düsseldorf, Hamm und Berlin besuchten sie unter anderem deutsche Projekte und Einrichtungen für Geflüchtete und Migrant*innen. »Es war ein spannender Einblick aus einer anderen Perspektive, der uns noch mal die Augen für weitere Aspekte geöffnet hat«, erzählt Glory dankbar.
Ambivalenter Staat
In der Heimat versucht ihr Team außerdem immer wieder, staatliche Stellen an deren Verantwortung zu erinnern. Kontrollinstanzen seien aber oft schwach und personell unterbesetzt. Ein notwendiges striktes Monitoring der Abertausenden von Vermittleragenturen sei da bisher kaum möglich, schließlich würden ständig weitere Firmen wie Pilze aus dem Boden schießen. Und wer als schwarzes Schaf womöglich zum Schließen gezwungen war, eröffne einige Zeit später einfach wieder unter anderem Namen. »Da besteht bei den Behörden klar ein Personal- und Ressourcenproblem. Oft werden sie nur tätig, wenn sich Schutzsuchende direkt an die Botschaft gewandt haben«, konstatiert Inorisa.
Wichtig sei deshalb die Aufklärungsarbeit an der Basis – auf Mindanao im engen Zusammenwirken mit lokalen Anführern der diversen indigenen Gruppen. In Städten wie Davao sei der Zugang zu Informationen und Hilfsangeboten einfacher, doch in abgelegenen Dörfern komme es gerade auf Partner an, die eine traditionelle Autorität haben – und wichtige Botschaften an ihre Leute weitertragen können. Den Staat wiederum sieht Inorisa in einer ambivalenten Rolle: »Für den sind die Overseas Filipino Workers nur ›unsere Helden‹, schließlich senden die regelmäßig das Geld nach Hause, das mit jedem Peso an Heimüberweisungen die lokale Wirtschaft antreibt.« Aber an konkreter Unterstützung mangele es oftmals. Deshalb seien, obwohl MMCEA nur einen gewissen Teil Betroffener erreichen könne, die Hilfsangebote unverzichtbar.
Die Aktivistinnen wollen gleichwohl nicht nur Notsituationen vorbeugen oder im Fall der Fälle zur Seite stehen. Sie richten ihren Blick zugleich auf die Ursachen. »Die Push-Faktoren, die Menschen zur Arbeit im Ausland drängen, sollten nicht vergessen werden. 400 Pesos am Tag, also weniger als acht Euro, damit kann man hier keine Familie ernähren«, sagt Inorisa anklagend. »Solange man es nicht schafft, hier vor Ort ausreichend menschenwürdige Jobs anzubieten, wird die Arbeitsmigration im großen Stil anhalten«, ist sie überzeugt.
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