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Es gibt keinen Zukunftsplan
Oliver Eberhardt über den Gegenschlag von Israel
In einer idealen Welt wär’s das jetzt gewesen: Iran und Israel haben sich gegenseitig gezeigt, dass sie sich gegenseitig sehr weh tun können und gehen sich jetzt aus dem Weg. Viel wurde in den 25 Tagen seit dem zweiten iranischen Raketenangriff auf Israel für eine Deeskalation getan. Außenminister Abbas Araghchi besuchte viele Regierungen in der Region, warb dafür, Israel um eine begrenzte militärische Reaktion zu bitten. Und Israels Regierung ließ über Vermittler wissen, dass genau das passieren werde.
Die recht moderate Reaktion des Obersten Führers Ajatollah Ali Khamenei am Sonntag macht Hoffnung. Wenn man alles andere ausblendet: Das Schicksal der Menschen im Libanon, in Syrien, im Jemen, in Gaza, und auch im Iran, wo die Revolutionsgarden zwei Drittel der Wirtschaft beherrschen und dort jährlich Milliarden Euro für die Kriegereien im Ausland abzwacken. All das wird mit Sicherheit weitergehen.
So mancher, auch im Iran, hätte sich deshalb einen Militärschlag gewünscht, der das Regime so schwer erschüttert, dass die Iraner eine echte Chance haben, es zu stürzen. Ein angenehmer, aber doch so gefährlicher Gedanke. Denn ja, kaum noch jemand steht hinter dem Regime. Aber einen Zukunftsplan gibt es nicht. Und so bedeutet Deeskalation heute nur, dass Israel und Iran zu ihrem kalten Krieg zurückkehren, die Menschen in der Region und im Iran weiterhin in Krieg, Armut, Unfreiheit leben werden.
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