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- »Fett-weg-Spritzen«
Wie sinnvoll sind Abnehmspritzen?
In den vergangenen Jahren haben sogenannte »Abnehmspritzen« oder »Fett-weg-Spritzen« zunehmend Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erlangt
Die Begriffe »Abnehmspritzen« oder »Fett-weg-Spritzen« sind weit verbreitet, aber oftmals missverständlich und leider auch missbräuchlich, wenn man genauer hinter die Werbung schaut. Die »Abnehmspritzen«, von denen hier die Rede ist, beziehen sich auf moderne Medikamente, die in der Regel wöchentlich subkutan injiziert werden müssen und ursprünglich zur Behandlung von Diabetes entwickelt wurden.
Zu diesen Medikamenten gehören derzeit GLP-1-Rezeptoragonisten wie Liraglutid (Saxenda) und Semaglutid (Wegovy) sowie der neuere duale Agonist Tirzepatid (Mounjaro), der sowohl auf GLP-1 als auch auf GIP wirkt. Diese Medikamente sind hochwirksam und haben in klinischen Studien gezeigt, dass sie nicht nur zur Gewichtsreduktion beitragen, sondern auch das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen senken können. Sie basieren auf Mechanismen, die im menschlichen Körper natürlich vorkommende Prozesse nachahmen und so das Hungergefühl reduzieren sowie den Blutzuckerspiegel regulieren.
Allerdings ist zu betonen, dass diese Medikamente nicht leichtfertig eingenommen werden sollten. Sie sind verschreibungspflichtig und erfordern eine sorgfältige ärztliche Überwachung. Eine unregulierte oder unkritische Anwendung kann zu ernsthaften gesundheitlichen Risiken führen. Ein weiteres Missverständnis besteht darin, dass diese Medikamente fälschlicherweise mit lokal wirksamen Fettwegspritzen gleichgesetzt werden, die lediglich kosmetische Zwecke erfüllen. Es ist wichtig, dass Patienten den Unterschied verstehen: Während die »Abnehmspritzen« auf den gesamten Stoffwechsel wirken, zielen kosmetische Spritzen nur auf die Reduktion von Fett in bestimmten Körperregionen ab. Es ist daher dringend geraten, sich ausführlich von einem spezialisierten Arzt beraten zu lassen, bevor man sich für eine solche Behandlung entscheidet.
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Die individuelle Indikationsstellung und Therapiesteuerung sollte immer in Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Mediziner erfolgen. Für übergewichtige oder adipöse Menschen, die an einer nachhaltigen Gewichtsreduktion interessiert sind und die Voraussetzungen für eine solche Therapie erfüllen, bietet sich die Möglichkeit, sich weiter zu informieren und professionelle Unterstützung zu suchen. Bei ärztlich betreuten Programmen, wie beispielsweise dem Abnehmprogramm Lighter.me, stehen den Teilnehmern Fachärzte und Ernährungsspezialisten zur Seite. Das Programm stützt sich auf jahrelange wissenschaftliche Erfahrung in der Anwendung dieser Medikamente und die Ärzte sowie Programm-Coaches stehen dem Nutzer zur bestmöglichen Unterstützung zur Seite. Die Erfolgsquoten solcher Programme sprechen für sich, hier sind durchschnittliche Abnehmerfolge von 20 Prozent zu erwarten.
Prof. Dr. med. Harald Schneider ist Endokrinologe und Hormonspezialist in München.
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