AfD-Neuzugang

Jüterbogs Rathauschef Arne Raue tritt in die Rechtsaußen-Partei ein

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.
Arne Raue - ein Freund von derben Späßen, wenn er über politische Gegner spricht.
Arne Raue - ein Freund von derben Späßen, wenn er über politische Gegner spricht.

Dass Jüterbogs parteiloser Bürgermeister Arne Raue in die AfD eintritt, kommt nicht überraschend und ist nur konsequent. »Bei dem von den ehemaligen Volksparteien angerichteten Chaos im Land ist ein Bekenntnis zur AfD das Mindeste – besser ist eine Mitgliedschaft«, erklärte er am Dienstagabend. Schon lange vertritt Raue Positionen, die zur AfD passen – etwa in der Asylpolitik. Zuletzt begrüßte der Bürgermeister in der Wiesenhalle von Jüterbog herzlich Parteitage der Brandenburger und der Berliner AfD und wurde begeistert gefeiert, als er die Gegendemonstranten draußen verhöhnte.

Bei der Brandenburger Landtagswahl am 22. September war Raue als unabhängiger Einzelbewerber angetreten. Allerdings stand er in seinem Wahlkreis keineswegs allein für sich. Die AfD hatte zu seinen Gunsten auf einen Direktkandidaten verzichtet. Dennoch musste sich Raue dem SPD-Landtagsabgeordneten Erik Stohn geschlagen geben. Wäre Raue als offizieller AfD-Kandidat angetreten, hätte er den Wahlkreis wahrscheinlich gewonnen.

Raue ist 1970 geboren und Verwaltungswirt, war einst beim Landesrechnungshof, im Innenministerium und bei der Polizei beschäftigt. Am Sonntag beschloss der AfD-Kreisverband Teltow-Fläming die von Raue beantragte Aufnahme in die Partei. Nach einer einmonatigen Widerspruchsfrist wird Raue Parteimitglied sein. »Brandenburg hat damit in Kürze den ersten hauptamtlichen AfD-Bürgermeister«, erklärte der Landesvorsitzende René Springer. Auch die Bundeschefin Alice Weidel freut sich. Lange hatte die AfD in Brandenburg keinen Bürgermeister. Die Wahl von Detlev Frye (AfD) zum Bürgermeister von Lebus im Jahr 2017 war wegen eines Formfehlers für ungültig erklärt worden.

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