Chialo lässt Fragen zur Intendanz offen

Vieles ist bei der Besetzung der Intendanz ungeklärt

  • Lesedauer: 2 Min.
Interessierte dürfen keine Scheu vor Nacktheit haben. (Symbolbild)
Interessierte dürfen keine Scheu vor Nacktheit haben. (Symbolbild)

Berlin. Bei der Besetzung der Intendanz an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz gibt es noch viele offene Fragen. Kultursenator Joe Chialo (CDU) schloss bei der Plenarsitzung im Abgeordnetenhaus nicht aus, dass auf eine Übergangsintendanz verzichtet werden könnte. Zuvor nämlich hatten Vegard Vinge und Ida Müller abgesagt.

Es sei weiterhin das Ziel, die Intendanz zunächst übergangsweise zu besetzen, sagte Chialo. »Sollten wir allerdings bei der Wahl der finalen Intendanz zu einer zeitigen Einigung kommen, die eine Interimsintendanz überflüssig macht, wird sich das entsprechend ändern.«

Der norwegische Theaterregisseur Vegard Vinge und die Bühnenbildnerin Ida Müller stehen für die ab Sommer 2025 vorgesehene Übergangsintendanz nicht mehr zur Verfügung. Die Intendanz soll dann 2027 neu besetzt werden. Der bisherige Volksbühnen-Intendant René Pollesch war im Februar plötzlich und unerwartet verstorben.

»Diese Absage ist für uns sehr, sehr bedauerlich«, sagte Chialo im Abgeordnetenhaus. »Wir hatten uns erhofft, dass wir mit diesem Duo einen wichtigen Schub ins Haus bekommen.« Vinge und Müller blieben dem Haus aber weiterhin verbunden.

Zu den Gründen der Absage war zunächst nicht viel bekannt. Die »Berliner Zeitung« hatte in einem Bericht einen Zusammenhang mit den Haushaltskürzungen ins Spiel gebracht. Dabei wurde ein Schreiben zitiert, das nach Rücksprache mit der Kulturverwaltung entstanden sei: »Ausschlaggebend war wohl am Ende, dass die Personen, die sie gern mitbringen wollten, in der Kurzfristigkeit nicht verfügbar sind, sowie die aktuellen Haushaltskürzungen, die für die Zeit bis Sommer 2027 eine unsichere Situation schaffen.« Chialo dementierte auf Nachfrage. Ein direkter Zusammenhang sei ihm nicht bekannt. Er habe die beiden bei seinen Gesprächen auch auf das finanzielle Umfeld hingewiesen, das angesichts der Sparpläne mit der Interimsintendanz verbunden sei.

»Persönlich habe ich nicht den Haushalt als Grund dafür gesehen, dass sie nicht kommen. Es mag eine Rolle spielen, das will ich nicht ausschließen«, räumte er ein. Es habe insgesamt eine Melange aus Gründen gegeben. dpa/nd

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