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Gabriel Paun: Retter der Bäume
Gabriel Paun setzt sich für den Schutz des Urwaldes in seiner rumänischen Heimat ein
Der Waldschützer Gabriel Paun gehört zu den sechs diesjährigen Trägern des Champions of the Earth Awards, einer seit 2005 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) mit Sitz in Nairobi verliehenen Auszeichnung. Geehrt wird der Rumäne für »Inspiration und Aktion«.
Seit Langem legt sich der 47-Jährige mit der sogenannten Holzmafia an, einer korrupten, von Profitgier getriebenen Forstwirtschaft, die einen einzigartigen Naturschatz in dem Karpatenland durch illegale Rodungen zu vernichten droht. Rumäniens lange Zeit unberührte Naturwälder stellen etwa zwei Drittel des Mitteleuropa verbliebenen Erbes an Urwäldern dar. Doch dieses schrumpft seit drei Jahrzehnten rasant zusammen, da selbst in Schutzgebieten riesige Flächen abgeholzt werden. Korruption herrscht bis in höchste Kreise, Konzerne und Beamte bereichern sich gleichermaßen. Paun sieht sich nicht nur als Kämpfer für die Bäume, »sondern für das gesamte Ökosystem Wald« mit seiner riesigen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten über und unter der Erde. Mit seiner 2009 gegründeten Umweltorganisation Agent Green führt er deshalb Kampagnen durch, die die Politik in Bukarest und Brüssel unter Druck setzen und die Praktiken großer Unternehmen aufs Korn nehmen.
Besonders im Visier hat Paun holzhungrige Möbelketten und Waldbesitzer wie Ikea, denen er vorwirft, mit Greenwashing-Labeln die Öffentlichkeit zu täuschen. Agent Green deckte etliche Umweltverbrechen auf und kämpft vor Gerichten gegen den illegalen Holzeinschlag. Solche Waldretter leben in Rumänien gefährlich. Es gab Morde, auch Paun wurde bereits bedroht und angegriffen. An der Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine engagiert sich der UN-Preisträger, der nach eigener Aussage nur den »moralischen Tod« fürchtet, für einen Friedenspark für Mensch und Natur.
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