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Demonstranten im ZDF-Hauptstadtstudio

Aktivisten drangen in das Gebäude ein und forderten eine andere Berichterstattung über die kurdische Selbstverwaltung in Nordostsyrien

  • Lesedauer: 2 Min.
Aktivist*innen besetzten kurzzeitig das Hauptstadtbüro des ZDF (Symbolbild)
Aktivist*innen besetzten kurzzeitig das Hauptstadtbüro des ZDF (Symbolbild)

Aktivist*innen sind in Berlin kurzzeitig in das ZDF-Hauptstadtstudio Unter den Linden im Bezirk Mitte eingedrungen. Die Gruppe entrollte im leeren Atrium ein Transparent und stimmte Sprechchöre an, wie es vom öffentlich-rechtlichen Sender hieß. Er teilte auch mit, dass es sich um Kurd*innen gehandelt haben soll. Zuerst hatte der »Tagesspiegel« berichtet.

In einem auf Instagram verbreiteten Statement erklärten die Aktivist*innen, mit der Besetzung wollten sie vor allem öffentlich-rechtliche Medienhäuser dazu auffordern, »ausführlich und kontinuierlich über die Bedeutung der demokratischen Selbstverwaltung Nordostsyrien als demokratisches und emanzipatorisches Gesellschaftsmodell für die ethnischen und religiösen Gruppen in Syrien« zu berichten. Die Aktivist*innen kritisieren eine »einseitige Berichterstattung« zu Syrien.

Unter anderem forderten die Aktivist*innen darüber hinaus, dass »über die anhaltenden Angriffe der Türkei auf die Selbstverwaltung sowie über die Rolle der von der Türkei unterstützten islamistischen ›Syrischen Nationalen Armee‹«, die in Nordostsyrien Kriegsverbrechen begehe, berichtet wird. Außerdem solle das ZDF dazu beitragen, »dass in Deutschland lebende Kurd*innen und pro-kurdische Aktivist*innen nicht weiter kriminalisiert, verfolgt oder abgeschoben werden«, schreiben die Aktivist*innen.

»Die Situation wurde friedlich aufgelöst«, teilte eine Sprecherin des ZDF auf Anfrage mit. »In den Verhandlungen betonten die Redakteur*innen ihre Offenheit dem Thema gegenüber«, erklärten die Besetzer*innen in einem weiteren Statement. Man habe die Verhandlungen mit einem Kontaktaustausch beendet.

Nach Angaben einer Polizeisprecherin seien Personalien von insgesamt 13 Menschen festgehalten worden. Zwölf Betroffene hätten sich im Foyer aufgehalten, eine Person vor dem Gebäude. »Nach dem Ende des Verhandlungsgesprächs wollten wir die Besetzung friedlich verlassen und wurden dabei von der Polizei gehindert«, heißt es hingegen in dem Statement der Besetzer*innen. Nachdem sie sich geweigert hätten, ihre Personalien abzugeben, sei es zu Schmerzgriffen, Identitätsfeststellungen und Platzverweisen gekommen. Die Besetzer*innen forderten das ZDF auf, einen gestellten Strafantrag auf Hausfriedensbruch zurückzunehmen. dpa/nd

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