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Heimsieg für den Herrn
Evangelikale gewinnen in Brasilien an Einfluss – auch im Sport. Unterwegs mit einem bibeltreuen Fußballverein in Rio de Janeiro
Yuri Soares legt die Arme auf den verschwitzten Schultern seiner Mitspieler ab. Seite an Seite stehen sie da, zu einem Kreis verschmolzen, die Köpfe leicht nach vorne gebeugt. Dann beginnt es aus elf Mündern zu murmeln: »Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.« Soares kneift die Augen fest zusammen. Wort für Wort spricht er die Sätze mit. Sätze, die er schon Tausende Male gesprochen hat. Den letzten Teil betont er besonders deutlich: »Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.«
Nach dem Gebet trabt Soares quer über den Platz. Nach hinten rechts, auf seine Position. Soares – 23 Jahre, hochgewachsen, kräftige Statur, Fußballer. Sein Team spielt in der fünften Liga Rio de Janeiros. Heute steht ein Testspiel an. Ein Pfiff ertönt, Anstoß.
Dass Fußballspieler in Brasilien vor dem Spiel beten, ist nichts Besonderes. Superstars wie Neymar oder Thiago Silva sind bekannt dafür, Beistand von oben zu suchen. Soares’ Team ist dennoch besonders: Sie spielen im ersten evangelikalen Fußballverein Rio de Janeiros. An diesem Freitagmorgen läuft es gut für die Mannschaft, der Gegner hat keine Chance. Trotz brutaler Hitze spielt das Team mit voller Intensität, flinke Füße dribbeln über den Rasen. Der Fußball ist technischer als in Europa, sinnlicher, brasilianisch eben. Kurz vor Schluss wird Soares ausgewechselt. Er trinkt einen Schluck Wasser, wischt sich über die Stirn. »Wir werden aufsteigen. Denn Gott ist gerecht.«
CAAC Brasil FC, so heißt der Verein, für den Soares kickt. Die Abkürzung steht für Christlich-apologetisches Verwaltungszentrum Brasiliens. Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich eine Organisation, die evangelikale Kirchen bei Finanz- und Rechtsfragen berät. Seit 2009 gibt es das Fußballteam, der Vereinsslogan lautet: Christus ist die einzige Hoffnung.
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In einem fensterlosen Büro – bunte Tapete an der Wand, verstaubte Pokale auf dem Schrank – sitzt Ilmar de Almeida. »Die Leidenschaft für Fußball ist wie Diabetes«, sagt er im breiten Rio-Dialekt. »Man kann sie kontrollieren, aber nicht heilen.« Almeida – 55 Jahre, kurz rasierte Haare, Pfeife um den Hals – ist Trainer des Teams. Und er ist Pastor.
Almeida weiß noch genau, wie ihn ein Bekannter zum ersten Mal zu einem Gottesdienst mitnahm. »Die meisten Menschen suchen die Kirchen auf, wenn es ihnen schlecht geht.« So war es auch bei ihm. Sein Traum von der Fußballerkarriere sei durch eine Verletzung beendet worden. Er habe viel getrunken, sei arbeitslos gewesen. In der Kirche sei das alles egal gewesen, er sei mit offenen Armen empfangen worden. Er ließ sich taufen, hörte auf zu trinken. Der Beginn eines neuen Lebens, ein Leben für Jesus. Viele Neu-Christen berichten von solchen Erweckungserlebnissen. Als »religiöse Revolution« bezeichnen einige Wissenschaftler*innen, was im einst größten katholischen Land der Welt geschieht.
Immer mehr Brasilianer*innen wenden sich anderen christlichen Bewegungen zu. Das lässt sich auch an Zahlen ablesen: 14 000 neue evangelikale Gotteshäuser eröffnen jedes Jahr. 32 Prozent der Bevölkerung verstehen sich mittlerweile als evangelikal, Tendenz steigend. Laut Berechnungen könnten sie schon bald die Mehrheit der brasilianischen Bevölkerung stellen. 2032 sagen einige. Noch früher, meinen andere.
Evangelikalismus ist ein Sammelbegriff für verschiedene Bewegungen innerhalb des Protestantismus. In der Regel betreiben ihre Anhänger keine kritische Bibelexegese, das heißt: Was in der Heiligen Schrift steht, ist wörtlich zu verstehen und wird nicht hinterfragt. Den größten Zulauf haben in Brasilien derzeit die ultrakonservativen Pfingstkirchen. Diese beherrschen gleichermaßen das Straßenbild der Innenstädte, der Armenviertel und der abgelegenen Amazonas-Dörfer. Ähnlich wie in den USA gibt es riesige, hochmoderne Prestigebauten mit eigenen Hubschrauberlandeplätzen. Doch mittlerweile finden sich an fast jeder Straßenecke auch kleine »Garagentempel«, oft nur mit ein paar Plastikstühlen und Boxen ausgestattet.
Gottesdienste wie ein Rave
»Bom dia, Pastor«, »Guten Morgen, Pastor«: So begrüßen die Spieler Ilmar de Almeida. Fast alle leben in Favelas, erzählt der Trainer. Viele hätten noch nicht einmal Geld, um sich Schuhe zu kaufen. »Sie hoffen, bei uns den Sprung nach oben zu schaffen.« Nach oben, das bedeutet nach Europa. Wegen ihrer Dribbelkünste sind brasilianische Fußballer heiße Exportware auf dem internationalen Transfermarkt. Doch der Traum der großen Karriere erfüllt sich nur für wenige. »Mit Fußball Geld zu verdienen ist sehr schwer«, meint Almeida. Zwei Spieler aus dem Verein hätten es geschafft. Sie spielten mittlerweile in Portugal. In einer unteren Liga, ja. Aber Hauptsache Europa.
Almeida marschiert durch das Viertel, in dem sich das Trainingsgelände des CAAC Brasil FC befindet. Es liegt ganz im Norden Rio de Janeiros, weit weg von den Postkartenmotiven der »Wunderbaren Stadt«. Kleine Häuschen, Eckkneipen und viele Kirchen. Vor einem zweistöckigen Bau mit Glasfassade bleibt er stehen. Er kramt einen Schlüsselbund aus der Tasche, schließt eine schwere Metalltür auf. »Das ist unser Tempel.« Im Hauptraum stehen Plastikstühle ordentlich aufgereiht, in einer Ecke Instrumente. »Wenn ich hier über Fußball rede«, sagt Almeida und lacht, »erwürgt mich meine Frau«.
Vor zwölf Jahren gründeten sie zusammen die Kirche. »Herde des Herren«, so heißt die kleine Gemeinde. Da es im Gegensatz zur katholischen Kirche keine oberste Glaubensbehörde gibt, kann sich fast jeder Pastor nennen. Was man braucht: Ein bisschen Charisma und eine »göttliche Berufung«. Almeida schnappt sich eine Bibel, geht zu einem kleinen Altar, spricht ein kurzes Gebet. Dann zeigt er auf ein Becken, gleich hinter der Bühne. »Hier taufen wir Neumitglieder.« In seinem Glaubensverständnis hat die Bekehrung von »Ungläubigen« oberste Priorität. Auch Almeida und seine Frau ziehen oft los, um das Wort Gottes zu verbreiten – oder wie sie es nennen: »Seelen zu retten«.
Neben dem Missionierungseifer erklärt noch eine weitere Sache den Erfolg der Pfingstler. Die »Cultos«, die Gottesdienste, sind ein echtes Erlebnis. Charismatische Pastor*innen und emotionale Musik heizen den Gläubigen ein. Es wird getanzt, geklatscht, gebrüllt, geweint. Viele Gottesdienste wirken eher wie ein Rave.
Manchmal wird auch in Zungen gesprochen, einige Pastor*innen führen umstrittene Heilungen durch. Die evangelikalen Kirchen haben sich der Zeit angepasst. Die Gottesdienste werden live ins Internet hochgeladen, in den Kirchen hängen riesige Flachbildschirme. Per QR-Code kann man sich für Kurse anmelden und Bibelzitate auf die kircheneigene App senden lassen. Das macht die Kirchen auch für junge Leute attraktiv. Die meisten Gemeinden finanzieren sich über den »Dízimo«, einen Zehntel der monatlichen Einkünfte ihrer Mitglieder. Bei jedem Gottesdienst können die Gläubigen zudem eine »Oferta«, eine Gabe, bezahlen, auch bequem per Karte. Almeida drückt es so aus: »Sie können spenden, was ihr Herz ihnen sagt.«
Die Kirchen sind damit mittlerweile ein enormer wirtschaftlicher Faktor. Das Geschäft mit der Bibel boomt, und einige Megakirchen sind heute milliardenschwere Unternehmen: Sie besitzen weitverzweigte Mediennetzwerke, mischen in der Musik- und Filmindustrie mit, spekulieren mit Immobilien. Es gibt sogar eine eigene christliche Modeindustrie. So ist es nicht verwunderlich, dass einige Pastor*innen im Verdacht stehen, ihre Anhänger*innen schamlos auszubeuten, Gelder zu veruntreuen und sich persönlich zu bereichern.
Doch es wäre zu einfach, alle Pastor*innen als Scharlatane abzutun. Viel von ihrer Leidenschaft ist echt. Und die Kirchen sind mehr als ein Ort zum Beten, es sind kleine Gemeinschaften. Die meisten bieten Kinderbetreuung und Müttergruppen an, es gibt Unterstützung für Arbeitslose, Musikbands für Jugendliche. In einer von Gewalt geplagten Stadt wie Rio de Janeiro sind es oft Sport und Kirche, die junge Menschen von den Gangs fernhalten. Beten und Kicken, in Almeidas Verein läuft beides zusammen.
Nächstenliebe auf dem Fußballplatz
Eine Woche nach dem Testspiel will der Pastor neue Spieler testen. Alle, betont Almeida, seien willkommen. Nicht nur Kirchgänger. Auf einem abgesteckten Kleinfeld spielen sie auf vier Tore, ohne Torwart. Es geht hart zur Sache, man merkt: Jeder will sich beweisen. Ab und zu ruft Almeida Anweisungen über den Platz. Er hat aber eher eine ruhige Art, ist kein Schleifer. Der »Pastor« kümmere sich gut, sagen seine Spieler, sei mehr als ein Trainer.
Irgendwann wird Almeida doch ein bisschen lauter, er schüttelt den Kopf. »Zu viele Passfehler.« Die Neuen seien gute Straßenkicker, hätten eine hervorragende Technik. »Aber sie sind viel zu eigensinnig, ihnen fehlt das Spielverständnis.« Neben dem Fußball will er den Jungs auch »Dinge für das Leben« mitgeben. Vor dem Spiel beten sie zusammen, oft gibt es Bibelstunden, Schimpfwörter und brutale Fouls sind tabu. »Als Christ muss man seinen Nächsten lieben, das wollen wir auch auf den Fußballplatz tragen.«
Der Rechtsverteidiger Yuri Soares spielt seit sechs Jahren im Verein, mit seinen 23 Jahren zählt er fast schon zu den alten Hasen. Gute Physis, gutes Spielverständnis, sagt sein Trainer, außerdem ein guter Junge. Auch Soares träumt von Europa, auch er kommt aus einer Favela.
Eine wuselige Straße führt ins Herz seiner Gemeinde. Mandela heißt sie, benannt nach dem südafrikanischen Ex-Präsidenten und Idol der Schwarzenbewegung. Ältere Männer sitzen vor einer gekachelten Bar, Motorräder düsen umher, das typische Vorstadt-Wirrwarr. »E aí, tudo bem?« Soares streckt den Daumen hoch: »Hey, alles klar?« Er kennt fast alle im Stadtteil, wohnt hier seit vielen Jahren. Die lockere Art, der Zusammenhalt, eigentlich lebt Soares gerne hier. Wäre nicht die Gewalt.
Am Ende der Straße fläzen sich junge Männer auf einer Couch. Sie tragen Goldketten und haben Sturmgewehre umgeschnallt. Kriegsgerät. Auf einem Tisch vor ihnen stapeln sich Tütchen mit weißem Pulver. An den Anblick der »Traficantes«, der Drogendealer, haben sich die Bewohner*innen längst gewöhnt, auch Soares. Ihm mache die Polizei sowieso mehr Angst. Er könne nicht zählen, wie oft er in den Lauf von Polizeipistolen geblickt habe.
32 Prozent der Bevölkerung verstehen sich als evangelikal, Tendenz steigend.
Menschen wie er sind im Auge der Staatsmacht qua Geburt verdächtig: jung, schwarz, Vorstadtbewohner. Soares marschiert die Treppe eines quadratischen Wohnblocks hoch, schließt die Wohnung auf. Eine Couch, ein großer Fernseher, ein Fußball in der Ecke. Soares wohnt hier mit seinem Bruder. Er geht in den hinteren Raum, öffnet das Fenster und zeigt auf die Wand. »Dort sind letzte Woche die Kugeln eingeschlagen.« Dann zeigt Soares ein verwackeltes Video auf dem Smartphone, man hört Schüsse. Polizei und Drogendealer lieferten sich eine wilde Schießerei, direkt vor Soares’ Haustür. Alltag in Rio de Janeiro.
Wie so viele Favela-Bewohner*innen ist Soares strenggläubig. Jeden Mittwoch geht er in die Kirche, manchmal auch sonntags. Und natürlich vor besonders wichtigen Spielen. Für ihn ist die Sache klar: »Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.« Solche Sätze, die aus einem christlichen Werbevideo stammen könnten, hört man häufig in den Favelas. Während die Pastor*innen der großen Kirchen Multimillionäre sind und in schicken Villen leben, kommen die meisten Gläubigen aus den Randgebieten. Denn die Kirchen sind dort präsent, wo der Staat es nicht ist. Die Evangelikalen, hört man viele Bewohner*innen sagen, sind oft die einzigen, die zuhören und ihre Ängste verstehen. Und die katholische Kirche? Die sei wie ein Supermarkt: Man bekomme, was man braucht. Aber niemand frage, wie es einem geht.
Die Gemeinden bieten Harmonie und Geborgenheit – allerdings innerhalb klarer Grenzen. Der Mann führt die Frau, die Kinder haben den Eltern zu gehorchen. Die »Welt draußen« wird als gottlos und sündhaft dargestellt. Homosexualität gilt als Sünde, Abtreibungen sind tabu. Zwar gibt es mittlerweile auch liberale und sogar einige LGBT-inklusive Gemeinden. Doch die Mehrheit der Kirchen ist erzkonservativ.
Bolsonaro war Präsident der Pastoren
Lange Zeit hielten sich die Evangelikalen aus der Politik heraus, sie galt ihnen als zu »weltlich«. Für sie stand die Vorbereitung auf die Wiederkehr des Messias im Fokus. Doch zunehmend erkannten sie, dass sie für ihren Triumph nicht um die Politik herumkommen. Und dann ging ein Video viral. Es zeigt einen Mann in weißem Gewand, die Hände vor dem Bauch gefaltet, er steht in einem Fluss. Ein Pastor steht neben ihm, lässt ihn einmal rücklings in das Wasser gleiten. Eine Taufe. Der Fluss ist der Jordan in Israel, der Mann heißt Jair Bolsonaro und war damals noch ein einfacher Abgeordneter. Eigentlich ist Bolsonaro katholisch, doch er wusste: Ohne die stark wachsenden Pfingstgemeinden wird er es nicht bis ganz nach oben schaffen. Also ließ er keine Gelegenheit aus, die Nähe zu diesen Kirchen zu suchen, gab evangelikalen Sendern Exklusivinterviews, ließ sich mit seiner Frau von einem bekannten Pastor vermählen.
Die Rechnung ging auf: 2018 wurde Bolsonaro zum Präsidenten gewählt – auch weil sich alle großen evangelikalen Kirchen geschlossen hinter den Rechtsradikalen stellten. Laut einer Studie der Tageszeitung »Folha de São Paulo« traf jeder fünfte Brasilianer seine Wahlentscheidung nach der Empfehlung eines Pastors. Für einige bibeltreue Christinnen galt Bolsonaro, der passenderweise den Mittelnamen »Messias« trägt, als Geschenk von ganz oben. Ein Mann mit einem heiligen Auftrag.
Dass der zweifach geschiedene, eine Knarre schwingende Rüpel Bolsonaro nicht ganz den Idealen der Evangelikalen entspricht, schien zweitrangig. Wichtiger waren die konservativen Ansichten, die er mit ihnen teilt. Dass Bolsonaro im Wahlkampf eine Messerattacke überlebte, war für viele ein Zeichen Gottes. Während seiner Amtszeit wurde Brasilien von einer konservativen Welle erfasst. Die Evangelikalen waren ein wichtiger Teil davon und gestalteten die Politik aktiv mit. Eine Ministerin erklärte ohne jegliche Ironie, dass die Zeit gekommen sei, in der Jungen wieder Blau und Mädchen wieder Rot tragen würden.
2022 wurde Bolsonaro zwar abgewählt, mittlerweile ist der Sozialdemokrat Luiz Inácio »Lula« da Silva Präsident. Doch auch dieser hält sich mit Initiativen zurück, die die Interessen der Christ*innen verletzen könnten. Eine von vielen Feminist*innen geforderte Reform der strengen Abtreibungsgesetze wurde vorerst auf Eis gelegt, Privilegien für die Gemeinden nicht angefasst. Lula weiß: Er kann nicht an den Kirchen vorbeiregieren.
Nach einem seiner Trainings läuft Yuri Soares mit einigen Mitspielern zur Bahnstation. Sie quatschen über Fußball, spielen mit dem Handy, albern herum. Vor den Gleisen zieht sich Soares an einem Zaun nach oben, hüpft mit einem Satz auf die andere Seite. »Wir zahlen nie, das Ticket ist viel zu teuer.« Die klapprige S-Bahn fährt einmal quer durch die sozial benachteiligte Nordzone Rio de Janeiros. Im Waggon müde Gesichter, die meisten sind schwarz. Verkäufer*innen preisen ihre Produkte an. Handyhüllen, Erdnüsse, Küchenutensilien. »Shopping-Zug«, so nennen sie diese S-Bahn-Linie. Manchmal beten auch Wanderpriester einen Psalm für ein paar Münzen herunter.
Soares kauft sich eine gefüllte Teigtasche und lässt sich auf die harte Sitzschale plumpsen. Er ist müde, schon seit fünf Uhr auf den Beinen. Später will er noch ins Fitnessstudio gehen – alles für die Karriere. Kurz bevor Soares umsteigen muss, kommt eine runde Schüssel in Sicht: das Maracanã, Fußballtempel, einst das größte Stadion der Welt. Soares steht auf, schultert seinen Rucksack. Bevor er im Gewusel verschwindet, sagt er: »Mein Traum ist es, einmal dort zu spielen – und mit Gottes Hilfe werde ich es schaffen.«
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