LL-Demo in Berlin: BSW-Mitglieder wollen mitlaufen

Über Wagenknecht, Liebknecht und Luxemburg

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.
Auf zur Liebknecht-Luxemburg-Demonstration: Berliner BSW-Mitglieder sind dafür zu haben.
Auf zur Liebknecht-Luxemburg-Demonstration: Berliner BSW-Mitglieder sind dafür zu haben.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) möchte auf keinen Fall eine Linke 2.0 sein und vermeidet tunlichst die Selbstbezeichnung als linke Partei. Darauf nur hinzuweisen, sorgt aber bei einzelnen Anhängern und Wählern des BSW schnell für Verbitterung und wird von ihnen als Verleumdung aufgefasst. Dabei lässt sich die geschilderte Tatsache leicht durch Zitate belegen.

Etliche BSW-Mitglieder, die eine Vergangenheit in der Linken haben, sortieren sich allerdings nach wie vor ins linke Spektrum ein. Ihre Haltung können ein paar von ihnen am Sonntag unter Beweis stellen, indem sie sich der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration anschließen. Es solle einen kleinen Marschblock mit einem BSW-Transparent geben, bestätigt der Landesvorsitzende Alexander King. Er selbst und viele andere Mitglieder sind aber verhindert, weil sie am Sonntag beim BSW-Bundesparteitag in Bonn sein werden. Doch werde zum Beispiel Jutta Matuschek, die von 1995 bis 2016 der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus angehörte, für das BSW bei der LL-Demo mitlaufen, sagte King. Dies sei nicht etwa nur erlaubt, sondern sogar erwünscht.

Als das Hauptstadt-BSW im Dezember seine Landesliste für die Bundestagswahl nominierte, erntete eine Mitstreiterin zustimmendes Nicken, als sie sich BSW-Fahnen bei der LL-Demo wünschte. Das BSW versteht sich als Friedenspartei – und da bestehen Anknüpfungspunkte zu Karl Liebknecht, der einst im Reichstag gegen die Kriegskredite stimmte. Längst nicht nur Kommunisten ehren Karl und Rosa. Selbst der Bundestagsabgeordnete Michael Müller (SPD) will es am Sonntag tun – bei einem Gedenken am Landwehrkanal.

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