- Politik
- Tagebau Hambach
Sündenwäldchen bald Geschichte
Gericht erlaubt Rodung für Braunkohletagebau
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster hat am Dienstag einen Eilantrag des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbandes gegen die Rodung des sechs Hektar großen »Sündenwäldchens« im Braunkohletagebau Hambach abgelehnt. Damit ist der auch als Sportplatzwäldchen bezeichnete Widerstandsort nahe dem ehemaligen Dörfchen Manheim vermutlich bald Geschichte. Seit September demonstrieren Klimaaktivist*innen für den Erhalt, unter anderem mit einer Waldbesetzung.
Das Gelände gehört der RWE Power AG. Sie will die Flächen für die Gewinnung von Millionen Tonnen Kies und Abraum nutzen, um damit nach Ende des Kohleabbaus in einem geplanten Tagebausee »standsichere« Böschungen herzustellen. Dazu habe sich die Firma in einem öffentlich-rechtlichen Vertrag mit der Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, heißt es in dem Urteil des OVG.
Die vom BUND geltend gemachten Auswirkungen auf den Natur- und Artenschutz seien weniger schwerwiegend als von ihm dargestellt, so das Urteil. Demgegenüber bestehe ein »gewichtiges betriebliches Interesse« von RWE sowie ein öffentliches Interesse zur »Wiedernutzbarmachung der ausgekohlten Bereiche«. nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.